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Wirtschaft

Strengere Regeln für Kurzarbeit

Aktuell haben immer noch 380 Betriebe in Oberösterreich Kurzarbeit angemeldet. Das dürfte sich bald ändern. Ab sofort gelten strengere Regeln. Wer ab 1. Juli noch Kurzarbeit für seine Beschäftigten will, muss sie am Mittwoch beantragen und wird eingehend geprüft.

In der Gastronomie und bei Reinigungsfirmen beispielsweise wird gerade händeringend Personal gesucht – auch weil hier manche Betriebe Beschäftigte in der Kurzarbeit bunkern, heißt es vom AMS. Am Mittwoch beginnen daher auch in Oberösterreich verpflichtende Einzelfall-Prüfungen. Das heißt: Für jeden Antrag gelten ab heute drei Wochen Vorlaufzeit.

„Betriebe sollen kreativ werden“

In diesen drei Wochen wird der Betrieb genau geprüft und erhoben, ob Kurzarbeit wirklich nötig ist, so AMS-Geschäftsführer Gerhard Straßer: „Wir wollen hier, dass die Betriebe wirklich kreativ werden, um die Kurzarbeit zu verhindern. Dass man beispielsweise alte Urlaube oder Zeitguthaben abbaut, oder vielleicht auch im Betrieb umschichtet.“

Manche Betriebe durch Kurzarbeit „durchgeschwindelt“

Straßer räumt ein, dass sich manche Betriebe bei der Kurzarbeit zuletzt durchgeschwindelt haben: „Es gibt Betriebe, bei denen wir diese Einzelfallprüfungen nicht gemacht haben. Bei denen ich aber der Meinung bin, dass man das hätte schon machen sollen. Es war aber gesetzlich nicht so vorgesehen.“

Bei manchen hätte man wahrscheinlich vor zwei Monaten schon Nein sagen müssen, so Straßer. Er meint, dass sich auch durch die Einzelfallprüfungen die Zahl der Betriebe in Kurzarbeit ab Juli mehr als halbieren wird.