Stelzer Felbermayr
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Politik

Land weist Kritik an neuer TU zurück

Harsche Kritik hat es zuletzt an der geplanten Technischen Universität für Digitalisierung gegeben, vor allem aus dem universitären Bereich. Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) reagierte am Mittwoch auf die Kritik – mit Unterstützung aus Wirtschaft und Wissenschaft.

Die geplante Finanzierung aus einem universitären Notfalltopf hat bei anderen Hochschulen Ärger ausgelöst. Auch würden Parallelstrukturen geschaffen im ohnehin mit technischen Hochschulen gut ausgestatteten Oberösterreich. Auch, dass die neue TU außerhalb des Universitätsgesetzes stehen soll, wird hinterfragt.

„Digitalisierung rechtfertigt neue Struktur der Uni“

Der Kritik, dass für die neue Technische Universität in Linz der Notfalltopf der heimischen Hochschulen angezapft würde, konterte Stelzer so: „Es wird keiner bestehenden Universität etwas weggenommen. Der Bund hat klargemacht, dass es zusätzliches, neues Geld für diese Uni gibt. Die Digitalisierung ist so eine große Herausforderung, dass sie, glaube ich, eine neue Struktur, eine neue Form der Universität durchaus rechtfertigt. Es ist ein mutiger Schritt, aber ein nachhaltiger, weil er in den gesamten Standort Österreich investiert.“

„Positive Wirkung auf regionale Arbeitsproduktivität“

Von positiven Effekten für den Standort Oberösterreich spricht auch der Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Gabriel Felbermayr. Er ist Koautor einer Studie, die sich mit der geplanten Hochschulgründung in Linz auseinandergesetzt hat: „Wir gehen davon aus, dass eine TU Oberösterreich, die 300 Vollbeschäftigte hat, über ihre Wirkung auf die regionale Arbeitsproduktivität das Bruttoregionalprodukt in Österreich zwischen 100 und 200 Millionen Euro erhöhen kann.“ Fazit: Die neue Technische Universität sei ihr Geld wert. Dem stimmt auch die Industriellenvereinigung zu.

NEOS: „Konzept nachvollziehbar, aber zu oberflächlich“

Die Ansätze des bisher bekannten Konzepts der TU sei für die Öffentlichkeit nachvollziehbar und verständlich, aber weiterhin viel zu oberflächlich, so NEOS-Klubobmann Felix Eypeltauer. So könne der breiten Skepsis und dem Misstrauen, das der bisher intransparente Prozess hervorgerufen habe, nicht begegnet werden. So bleibe weiterhin unklar, wie der „technology transfer“ zwischen Universität und Wertschöpfung durch Start-ups und die Unternehmenslandschaft in Oberösterreich funktionieren solle, so Eypeltauer.