Heinz-Christian Strache beim Wahlkampfauftakt „Team HC Strache“
APA/Herbert Neubauer
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Chronik

Strache wegen Postenschachers vor Gericht

Weil er dem Steyrer Immobilieunternehmer Siegfried Stieglitz gegen eine Parteispende einen Aufsichtsratsposten in der ASFINAG verschafft haben soll, müssen sich der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und Stieglitz ab Dienstag in Wien vor Gericht verantworten.

Es sind wieder einmal Chatprotokolle, die zu dem Bestechlichkeitsverdacht gegen Strache und Stieglitz geführt haben. Diesmal geht es um die Handynachrichten zwischen dem damaligen FPÖ-Chef und dem Steyrer Immobilienunternehmer. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft geht davon aus, dass Stieglitz bereits 2017 bei Strache intervenierte, um einen Aufsichtsratsposten in einem staatsnahen Unternehmen zu bekommen.

10.000 Euro an „Austria in Motion“ überwiesen

Ab Oktober 2017 überwies Stieglitz laut Anklage in vier Tranchen zu je 2.500 Euro insgesamt 10.000 Euro an den FPÖ-nahen Verein „Austria in Motion“. Strache soll im Gegenzug dafür gesorgt haben, dass Stieglitz den Aufsichtsratsposten bei der ASFINAG erhielt. Nach dem Platzen der schwarz-blauen Regierung wurde Stieglitz unter der neuen grünen Infrastrukturministerin Leonore Gewessler 2020 wieder abberufen.

Hofer als Zeuge

Bei dem Prozess soll unter anderen auch der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer (FPÖ) als Zeuge aussagen. Strache hatte bereits im Vorfeld erklärt, er werde die Vorwürfe leicht entkräften können. Insgesamt sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil könnte Ende Juli fallen.