Höllenotter
Chronik

Bange Minuten nach Schlangenbiss

Dramatische Momente hat ein deutscher Radurlauber bei einem Unwetter Sonntagabend an der Donau im Mühlviertel erlebt. Er wurde von einer Schlange gebissen. Bis ihn die Feuerwehr fand, war er eine Dreiviertelstunde lang unterwegs.

Der 43-jährige Deutsche hatte sein Rad samt Gepäck über den Naturlehrpfad Donauschlinge geschoben, als er plötzlich einen stechenden Schmerz in der Wade spürte. Er sah noch eine schwarze Schlange in der Wiese verschwinden. Der Mann dürfte eine Höllenotter, eine Unterart der Kreuzotter, gestreift haben.

Unwetter erschwerte Suchaktion

Der Mann setzte sofort einen Notruf ab. Weil nicht ganz klar war, wo genau er sich befindet, begann eine Suchaktion der Feuerwehr, die im aufziehenden Unwetter schwierig war. Umgestürzte Bäume versperrten den Weg, und die Telefonverbindung zu dem Mann riss immer wieder ab. Nach einer Dreiviertelstunde konnte er gefunden werden. Er stand laut Einsatzkräften unter Schock, der Schlangenbiss verursachte auch Schmerzen.

„Schlange setzt bei Abwehr nur Teil des Giftes ein“

Schlangenexperte Hans Esterbauer sagt, dass eine Kreuzotter bei solchen Bissen nur einen Teil des Giftes einsetzt: „Die Schlange hat einen Abwehrbiss und einen Biss, um Nahrungstiere zu töten. Der Abwehrbiss ist meistens nicht so intensiv giftig wie der Nahrungsbiss.“

Bei einem Schlangenbiss sollte man sich möglichst wenig bewegen, weil sich sonst das Gift im Körper verteilt. Dem Deutschen geht es aber den Umständen entsprechend gut. Er kann das Spital am Montag verlassen und möchte seine Radtour fortsetzen.

Hubschraubereinsatz nach Schlangenbiss

Auch in der Steiermark wurde eine Frau von einer Schlange gebissen. Die Niederösterreicherin wurde dabei so schwer verletzt, dass sie mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden musste – mehr dazu in Hubschraubereinsatz nach Schlangenbiss (steiermark.ORF.at).