Patient auf der Intensivstation
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Coronavirus

Spitäler: Kaum Luft trotz sinkender Zahlen

Die CoV-Lage entspannt sich zusehends, alle wichtigen Kennzahlen seien zuletzt deutlich gesunken, so die Zahlen das Landeskrisenstabes Oberösterreich. Trotzdem sei in Spitälern kaum Entspannung spürbar und Betriebsräte fordern erneut mehr Personal.

Aktuell müssen etwa nur drei Menschen intensivmedizinisch nach einer Covid19-Infektion in Spitälern in Oberösterreich behandelt werden. Zu Spitzenzeiten der Pandemie, etwa im Dezember 2020 waren es mehr als 150.

Schon bald dürfte es erstmals seit Juli 2020 keinen Covid19-Intensivpatienten in Oberösterreich geben. Für das Krankenhauspersonal ist allerdings trotzdem keine Zeit zum Verschnaufen, so Branko Novakovic im Interview mit Radio Oberösterreich am Freitag, „weil sich in den vergangenen Jahren eine riesige Anzahl der Operationen, die gemacht werden müssen und nicht gemacht werden konnten … jetzt warten alle betroffenen Patienten auf OP-Termine“.

„Brauchen mehr Personal“

Der Betriebsrat am Keplerklinikum und Vertreter der Gesundheitsberufe im Gewerkschaftsbund fürchtet kaum eine Entspannung in der nächsten Zeit. Einmal mehr forderte Novakovic mehr Unterstützungspersonal für die Spitalsmitarbeiter, um diese zu entlasten.

Die Anspannung bestätigte Stefan Meusburger, der Geschäftsführer von der Koordinationsgesellschaft der oberösterreichischen Ordensspitäler: „aber wir bemühen uns, nichts zu überhitzen – und dass wir den Kollegen und Kolleginnen Gelegenheit geben, Zeitausgleich und Urlaub zu nehmen“. Aber es sei ein Kompromiss „und wir brauchen jetzt eine Zeit zum Durchschnaufen …“ Da könne man nicht erwarten, die aufgrund von Lockdown und CoV-Maßnahmen verschobenen Operationen innerhalb von zwei Monaten nachgeholt werden.

Land OÖ bleibt bei CoV-Betten-Verordnung

Obwohl derzeit wenige schwere Covid19-Fälle auftreten, hält das Land 24 Intensivbetten in den oberösterreichischen Spitälern frei, zudem stehen auf den Normalstationen 100 Betten für Covid19-Patienten zur Verfügung. Aktuell sind 42 belegt, so der Krisenstab am Freitag. Dass sich die Corona-Lage entspannt, zeige sich auch an den gelockerten Besuchsregeln in den Spitälern.

Besuchserleichterung ab Montag

Ab Montag sind in den Spitälern der Gesundheitsholding und der Ordensspitäler pro Patient zwei statt ein Besucher pro Tag erlaubt. Die Besuchszeit ist auf eine Stunde beschränkt. Ausgenommen sind weiterhin Besucher, die Schwangere begleiten oder sterbenskranke Menschen besuchen, sowie alle die Minderjährige begleiten. Weiterhin gibt es die Schleusen vor den Krankenhauseingängen, 3-G-Kontrollen und es gilt FFP2-Maskenpflicht.