Mit großer Aufmerksamkeit und auch mit einiger Überraschung verfolgt Oberösterreichs Ärzteschaft den Ausbruch von Affenpocken. Der Infektiologe Helmut Salzer, tätig auf der Isolierstation des Linzer Kepler Universitätsklinikums, spricht von einem Ausbruch, den wir so in Europa noch nie gesehen haben. Grund zur Beunruhigung bestehe allerdings nicht. Für die allgemeine Bevölkerung gehe von diesem Ausbruch keine Gefahr aus, wie der Mediziner Montagabend als Studiogast in Oberösterreich heute sagte.
Infektiologe Helmut Salzer über Affenpocken
Der Internist und Infektiologe Helmut Salzer spricht unter anderem über die Affenpocken und ob man sich fürchten muss. Außerdem berichtet er, wie gut vorbereitet man auf diese Pockenart ist.
Keine großen Ausbrüche bekannt
Der Mensch sei für diesen Virus nur ein Fehlwirt und die Mensch zu Mensch-Übertragung setze einen viel engeren Kontakt voraus, als bei Covid-19. Ansteckend seien vor allem die Bläschen und Körperflüssigkeiten von Betroffenen im Allgemeinen. Ein böses Erwachen in einem Jahr, wie das bei Covid-19 der Fall war, hält Salzer bei den Affenpocken für unwahrscheinlich. Große Ausbrüche weltweit seien seit Jahrzehnten nicht bekannt. Es komme immer wieder nur zu kurzen Infektionsketten. Auch Mutationen seien bei dieser Art von Viren unwahrscheinlicher, als im Fall des Coronavirus.
Impfprogramm „nicht notwendig“
Die ältere Generation war noch Teil einer Impfkampagne zur Ausrottung der Pocken. 1981 wurden die Impfungen auch in Österreich eingestellt. Wer geimpft wurde, sei noch gut geschützt. Wie groß der Impfschutz aber genau ist, sei fraglich. Ein flächendeckendes Impfprogramm sei laut Salzer nicht notwendig. Der Mediziner erwartet noch steigende Fallzahlen in den kommenden Tagen, aber darüber hinaus keine größere Ansteckungswelle.