Da Frauen in der künstlerischen Ausbildung stark benachteiligt waren, hatten private Kunstschulen wie jene von Agathe Schwabenau wesentlichen Anteil daran, dass sie statt des reinen Kopierens alter Meister auch eigene Werke zu Papier oder Leinwand bringen konnten.
Malerin Schwabenau gründete erste Malschule in Linz
Künstlerin zu werden und eine ernsthafte Karriere zu machen, war damals schwierig. Gesellschaftliche Konventionen und Hürden in der Ausbildung legten den Frauen Steine in den Weg. Die Malerin Agathe Schwabenau (1857-1950), die sich im Oberösterreichischen Kunstverein engagierte, gründete daher 1896 die erste Malschule in Linz.
Die jetzige Ausstellung zeigt auch ihre Notizen, die Einblick geben, mit welchen Herausforderungen das verbunden war. „Exemplarisch können wir anhand Agathe Schwabenaus Lebensberichts in ihrem bis dato unveröffentlichten Manuskript Erinnerungen an ein bewegtes Frauenschicksal nachzeichnen, das in Linz seinen Ausgang nahm“, schildert Nordico-Leiterin Andrea Bina.

Von Vilma Eckl bis Margret Bilger
„Auftritt der Frauen. Künstlerinnen in Linz 1851-1950“ stellt die Pionierinnen der weiblichen Kunst in den Fokus – so etwa auch Marie-Luise Poschacher, die auf ihren Reisen Eindrücke in Radierungen, Lithografien, Aquarellen und Zeichnungen, aber auch auf Schwarz-Weiß-Filmen festhielt, Vilma Eckl, die 1946 den Kulturpreis des Landes Oberösterreich und der Stadt Linz erhielt, oder Margret Bilger, die 1949 in der Albertina eine große Ausstellung bestritt.

Frauen auch ab Mitte November im Blickpunkt
Die Frauen in der Kunst bleiben im Nordico auch über die aktuelle Ausstellung hinaus Thema: Ab 11. November folgt die Schau „What the fem?“, die sich feministischen Interventionen und Positionen von 1950 bis heute widmet.