Man habe die Vorgänge wegen ihrer Intransparenz in der Abwicklung und der Annahme, dass nicht alles rechtskonform abgelaufen sei, immer schon kritisiert, so Engelbert Gnigler, Ex-SPÖ-Bürgermeister von Unterach. Man sei froh über die Rechnungshofprüfung gewesen. „Wir sind nicht verwundert, dass diese ganzen Vorgänge um diese Grundverkäufe und Weiterverpachtungen vom Rechnungshof so zerpflückt werden“, so Gnigler. Das sei die Bestätigung der Annahme, die man immer gehabt habe.
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Man habe die Vorgänge auch bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft angezeigt, die habe das Verfahren allerdings eingestellt. „Wenn die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft Ihnen so etwas mitteilt, was wollen Sie dann noch machen als kleine Fraktion? Dann haben Sie das zu akzeptieren“, so Gnigler.
SPÖ trug einen Kauf mit
Der Ankauf des Seegrundstückes sei im Gemeinderat einstimmig, also auch mit den Stimmen der SPÖ beschlossen worden, so Gnigler weiter. Man habe auch deshalb dafür gestimmt, weil der Grund für die Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden sollte. Drei Jahre später wurde ein Drittel dieses Seegrundstückes dann aber an die Investorengruppe Seidl aus Krems an der Donau verpachtet – verbunden mit deren Zusage, in Unterach ein altes Hotel zu revitalisieren, das Seidl an der Bundesstraße erworben hatte.
Gleichzeitig verkaufte Seidl der Gemeinde das Areal des einstigen Hotels „Goldenen Ankers“ direkt am See. Dort nämlich dürften Anrainerproteste eine Hotelentwicklung vereitelt haben. Diesen Kauf trug die SPÖ nicht mit – auch der Rechnungshof hat die fehlende Bedarfserhebung kritisiert. Mittlerweile übrigens soll Seidl auch der Hotelgrund nicht mehr gehören, er soll ihn an einen Wiener Investor weiterverkauft haben – samt Seegrund-Pacht.
SPÖ Unterach will Bgm. Baumann zur Rede stellen
Die SPÖ Unterach will jedenfalls Bürgermeister Baumann zur Rede stellen. Von einer Rücktrittsaufforderung verspricht sich Gnigler nicht viel, in erster Linie müsse sich Baumann ohnehin seinen der Bevölkerung und seinen Wählerinnen und Wählern gegenüber verantworten. Baumanns Sicht der Dinge ist nun auf der Homepage der Gemeinde Unterach nachzulesen. Dort verteidigt Baumann sein Agieren: Die Vorgänge seien rechtlich gesichert und den Vorgaben entsprechend ausgeführt worden.