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Wirtschaft

Tourismus kämpft mit Personalnot

Mit Personal- und vor allem Fachkräftemangel kämpfen derzeit viele Branchen, vor allem aber im Tourismus wird es für Betriebe immer schwieriger, Arbeitskräfte zu finden. Bundesweit sollen zehntausende Arbeitskräfte fehlen.

Im Tourismus beginnt die langersehnte Hauptsaison, die viele Betriebe nach zwei wirtschaftlich herausfordernden Jahren auch dringend brauchen. Während die Reiselust der Landsleute in Fahrt kommt, wissen Betriebe vielfach nicht, wie sie durch die Saison kommen sollen, weil es an allen Ecken und Enden an Personal fehle, heißt es aus der Branche. Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler spricht von derzeit 35.000 benötigten Arbeitskräften.

„Fachkräfte nicht am Markt“

Laut AMS waren in der Beherbergungsbranche und in der oberösterreichischen Gastronomie Ende April 2.969 offene Stellen gemeldet. Für Gerold Royda, Sprecher der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Oberösterreich, ist diese Zahl aber viel zu niedrig gegriffen. In Wahrheit würden noch viel mehr Fachkräfte gesucht. Derzeit sei diese Mitarbeitersuche aber aussichtslos. Das Personal sei einfach nicht am Markt, so Royda.

Das Projekt, Fachkräfte von Wien nach Oberösterreich zu verlagern, funktioniere „überhaupt nicht“. Ohne Zugang zum Arbeitsmarkt von außen werde es schwierig, die Betriebe weiterzuführen und die übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten. Es fehle an Köchen und Köchinnen, Restaurantleitern, Servicebediensteten und Personal an der Rezeption. Massiv fehle es auch an Fachkräften im mittleren Management.

Mangelendes Interesse am Job

Im Tourismus werde gearbeitet, wenn andere frei haben. Das sei, so Royda für viele ein Grund, einen solchen Job erst gar nicht mehr anzunehmen. Die gesellschaftspolitische Stimmung habe sich verändert. Das Interesse an diesen Dienstleistungs-Berufen sei geschwunden.