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Energie

Strompreise: Gewinne für rascheren Ausbau nutzen

Energie-Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) kann sich vorstellen, die durch Verwerfungen am Strommarkt zu erwartenden Gewinne der Energieversorger in den rascheren Ausbau alternativer Projekte oder Fördermaßnahmen zu stecken.

Von „steuerlichen Überlegungen oder gesetzlichen Eingriffen“ halte er nichts, über höhere Dividenden könne man aber nachdenken, so Achleitner, der auch Aufsichtsratschef der – zu knapp 53 Prozent im Landeseigentum befindlichen – Energie AG ist.

Zwischen 50 und 150 Euro mehr Stromkosten pro Haushalt

Die Preissituation auf den Großhandelsmärkten sei derzeit „sehr außergewöhnlich“, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch in einer Pressekonferenz mit Achleitner am Montag in Linz. Er rechnet damit, dass ein durchschnittlicher Haushalt nun zwischen 50 und 150 Euro pro Jahr mehr für Strom berappen müsse, beim Gas seien es wohl eher 200 Euro. Das sei aber durch zahlreiche Maßnahmen abgefedert worden.

Vorbereitung: Strommangelszenarien in Schubladen

Achleitner berichtete, dass das Land Oberösterreich nun „Schubladenverordnungen“ für verschiedene Strommangelszenarien vorbereite – hier geht es etwa darum, wer wie lange versorgt wird. Ein Gasembargo kann sich der Landesrat nach wie vor nicht vorstellen: „Gas darf nicht in den Sanktionskoffer kommen“, das wäre seiner Ansicht nach ein „Shutdown“ für die österreichische Industrie.

In Oberösterreich würden 77 Prozent des Gasverbrauchs auf den produzierenden Bereich entfallen. Der Ausstieg aus dem Gas werde zehn bis 15 Jahre dauern, meint Achleitner, wie lange der Ausstieg zumindest aus russischem Gas dauern werde, könne man kaum abschätzen.

Wirtschaft leidet unter Planungsunsicherheit

Die Wirtschaftskammer hat am Montag einmal mehr dringend darauf hingewiesen, dass die Industrie unter der Planungsunsicherheit, was die Gaslieferung betrifft und unter der damit einhergehenden Preisexplosion leidet.