Stadttheater Grein, Bühne
APA/BRUNO BRANDSTETTER
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Kultur

Ältestes Bürgertheater wieder in Betrieb

„Vorhang auf“ heißt es ab Sonntag wieder im ältesten in Österreich noch erhaltenen bürgerlichen Theater, dem Stadttheater Grein. Für 4,4 Millionen Euro wurde das Theater, das von Amateurschauspielern 1791 im Getreidespeicher der Stadt eingerichtet wurde, renoviert und um einen Zubau erweitert.

Theater und Konzert waren bis ins 18. Jahrhundert hinein ausschließlich dem Adel vorbehalten. Als den Bürgerinnen und Bürgern endlich auch das Abhalten und Besuchen von „Spektakeln“ erlaubt war, machte Grein aus einem Getreidespeicher ein Theater.

Das war 1791 und seitdem kämpfen die Greiner immer wieder für den Erhalt ihres Theaters. Dieses erstrahlt nach zweijähriger Renovierung nun ganz so wie damals.

Stadttheater Grein
Stadttheater Grein

Nach den Vorgaben des Bundesdenkmalamtes wurden die original erhaltenen Sperrsitze renoviert und im Theatersaal Wände, Holzvertäfelung und Bühnenvorbau restauriert. Das Haus erhielt außerdem eine neue Veranstaltungstechnik.

Zuerst Skepsis bei Publikum

Durch den alten Eingang kommen Interessierte in das Museum des historischen Hauses. In das Theater gehen die Zuschauer und Zuschauerinnen durch den neuen Zubau.

Dieser Neubau wie auch die Fassade waren anfangs nicht unumstritten, so Kulturstadtrat Lothar Pühringer im Interview mit dem ORF Oberösterreich. „Der Aufgang über die schöne Holzstiege mit Balkon ist den Greinern und Greinerinnen natürlich abgegangen – aber schließlich waren alle recht begeistert.“

Stadttheater Grein, Bestuhlung
Stadttheater Grein

Das Ergebnis ist ein reizvolles Nebeneinander von einst und jetzt, meint Karin Leonhardsberger vom Kulturverein Grein: „Ich finde es sehr gut, dass man den historischen Teil original restauriert hat und der neuen Zeit einen neuen Bau gewidmet hat.“

Stolze Dilettantengesellschaft

Christian Geyrhofer leitet die Greiner Dilettantengesellschaft. Die vielleicht für viele ungewöhnliche Bezeichnung wurde bereits vor Jahren gewählt, „wir haben uns damals entschieden, passend zum Haus, diesen über 200 Jahre alten Begriff für Theatergruppen wieder aufleben zu lassen“. Der Spruch über dem historischen Eingang soll in Grein auch weiterhin seine Gültigkeit behalten: „Ernst ist das Leben, heiter die Kunst.“