Schätzungen gehen davon aus, dass in Österreich derzeit an die 45 Wölfe unterwegs sind. Unter den Almbauern, die in den kommenden Wochen ihre Schafe, Ziegen oder Rinder auf die Almen bringen, steigt mancherorts die Angst um die Herden.
Der gebürtige Linzer Biologe und Verhaltensforscher Kurt Kotrschal rät im Interview mit dem ORF Oberösterreich am Freitag, wenn irgendwie möglich, die Almen einzuzäunen. Von geplanten Abschüssen hält er wenig, und verweist in diesem Zusammenhang einmal mehr darauf, dass Wölfe streng geschützt seien.
Traditionen verloren gegangen
Viel lieber will er, so wie es bereits in anderen Ländern gemacht werde, wieder Hirten etablieren. „Bei uns waren Wölfe über 150 bis 200 Jahre lang weg. Und in dieser Zeit sind natürlich diese Traditionen verloren gegangen. Das heißt, das muss man wieder aufbauen“, so Kotrschal.
Laut Experten würden Hirten die Schäden durch den Wolf verhindern, dazu komme noch die deutlich bessere Überwachung der Herde bei Unwetter oder Steinschlägen.
„Gesellschaft muss lernen“
Wölfe stünden ganz oben in der Hierarchie der Waldbewohner. Sie tragen dazu bei, den Wald gesund zu erhalten. Die Gesellschaft sei es, die wieder lernen müsste, mit Wölfen umzugehen.