Chronik

Tumult in Klinik – Prozess gegen Angehörige

Gegen fünf Angehörige einer 67-jährigen Covid-19-Patientin, die das Krankenhauspersonal attackiert haben, ist ein Strafantrag gestellt worden, wie die Staatsanwaltschaft Steyr einen Bericht des „Oberösterreichischen Volksblattes“ bestätigte. Sie wollten die Schwerkranke unbedingt in ihre Heimat, die Türkei, überstellen lassen. Als die Frau starb, eskalierte die Situation.

Eine 67-Jährige aus einer türkischen Großfamilie wurde im Krankenhaus Kirchdorf wegen einer schweren Covid-19-Erkrankung auf der Intensivstation behandelt. Weil ihr Zustand sehr schlecht war, wollte die diensthabende Ärztin den Angehörigen eine Verabschiedung ermöglichen.

Die Angehörigen wollten über das türkische Konsulat erreichen, dass die 67-Jährige in die Türkei zur weiteren Behandlung überstellt wird. Ihr gesundheitlicher Zustand ließ einen Transport jedoch nicht zu, daher wurde dieser vom Oberarzt auch nicht bewilligt.

Frau im Spital verstorben

Kurze Zeit später verstarb die Frau im Spital. Daraufhin fingen die elf Angehörigen, die im Eingangsbereich beim Portier warteten, wild zu gestikulieren an und attackierten das Personal. Die Polizei verwies die Angehörigen aus dem Klinikum, das ein Hausverbot aussprach.

Vorwürfe: Gefährliche Drohung, Körperverletzung

Drei Frauen und zwei Männer im Alter von 24, 33, 38, 40 und 49 Jahren müssen sich dafür vor Gericht verantworten, hieß es. Den drei Frauen und einem Mann wird gefährliche Drohung gegen eine Ärztin vorgeworfen, ein zweiter Mann soll eine Mitarbeiterin der Zutrittskontrolle verletzt haben. Den vier erstgenannten Personen droht ein Jahr Haft, dem zweiten Mann wegen des Deliktes der Körperverletzung bis zu zwei Jahre.