Gerichtsakten
APA/ERWIN SCHERIAU/APA-POOL
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Gericht

FACC und Ex-Chef schlossen Vergleich

Wegen eines millionenschweren Betrugsfalls (Fake-President-Fraud) hatte der Innviertler Flugzeugteilehersteller FACC 2016 seinen damaligen Vorstandschef abberufen. Ein arbeitsrechtliches Verfahren, in dem der Ex-Chef die Firma wegen der – aus seiner Sicht – ungerechtfertigten Abberufung klagte, endete nun mit einem Vergleich.

Der Vergleich sei bereits rechtswirksam, über den Inhalt wurde Stillschweigen vereinbart, bestätigte eine Gerichtssprecherin des Landesgerichts Ried der APA einen Artikel der „Oberösterreichischen Nachrichten“ (Mittwoch-Ausgabe). Es dürfte um arbeitsrechtliche Ansprüche in beträchtlicher Höhe gegangen sein, wurde in der Zeitung vermutet.

Betrugsfall 2015

Ende 2015 hatte FACC in einem „Fake President Fraud“ 54 Mio. Euro überwiesen. Betrüger hatten in Mails an eine Mitarbeiterin der Finanzbuchhaltung den Eindruck erweckt, der Vorstand hätte den Auftrag zur Überweisung erteilt. Nur 10 Mio. Euro konnten noch auf einem ausländischen Konto eingefroren werden. Nach dem Auffliegen des Betruges wurden die Finanzchefin und der Firmenchef entlassen. FACC klagte den Ex-Chef. Das Gericht kam aber zum Schluss, dass der ehemalige Vorstand seine Sorgfaltspflichten nicht verletzt habe. Dieser wiederum war arbeitsrechtlich gegen seine Abberufung vorgegangen.