Wer keinen Arbeitsplatz findet, hat mit Geldnot zu kämpfen. Laut Arbeiterkammer kommen 95 Prozent der Langzeitarbeitslosen gerade oder gar nicht mit dem Arbeitslosengeld über die Runden. Das Geld reiche für viele lediglich für die Fixkosten.
Stangl fordert Erhöhung des Arbeitslosengeldes
Da diese aufgrund der Teuerung massiv anziehen, müsse gehandelt werden, so AK-Präsident Andreas Stangl: „Wenn man schon ein so niedriges Arbeitslosengeld wie 55 Prozent vom Netto bezieht, ist es natürlich sehr, sehr schwierig, das Auslangen zu finden, wenn dann die Lebenshaltungskosten steigen.“ Es sei daher unbedingt nötig, dass der Staat eingreife. Stangl fordert, dass man mindestens 70 Prozent des Nettoeinkommens erhält und das Arbeitslosengeld auch länger beziehen kann.
Depressivität – viele Langzeitarbeitslose betroffen
Existenzängste wirken sich auf die mentale Gesundheit aus. 2021 fühlten sich schon 71 Prozent der Arbeitslosen sehr stark (11 Prozent) bzw. stark (60 Prozent) durch Depressivität belastet, so die Information der Arbeiterkammer.
Intensive, individuelle AMS-Betreuung gefordert
Daher brauche es unter anderem eine intensive, individuelle AMS-Betreuung. „Das heißt, wir brauchen ganz dringend einen anderen Auftrag an das AMS, nämlich auch auf die Stabilisierung, auf das Mutmachen und die psychische Gesundheit zu fokussieren“, so Dagmar Andree, Leiterin der Abteilung Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik in der AK OÖ. Mehr Personal für das AMS sowie mehr Geld für das AMS-Förderbudget seien daher laut AK nötig.