Hand mit Euromünzen
ORF
ORF
Wirtschaft

Teuerung befeuert Armut in OÖ

Die Preise steigen in allen Lebensbereichen, und wo es vorher schon sehr knapp war, geht es sich jetzt oft nicht mehr aus. Die Inflation ist laut Statistik auf dem höchsten Stand seit 40 Jahren. Sozialorganisationen wie die Caritas verzeichnen steigende Anfragen.

Die Anfragen von Menschen in Not häufen sich. In OÖ sind 156.000 Menschen – das sind elf Prozent der Bevölkerung – armutsgefährdet. „Es fühlt sich furchtbar an – ich darf in der Woche für Lebensmittel so 20 Euro verbrauchen“, so eine jüngst in Armut gerutschte Mutter im Interview mit dem ORF Oberösterreich. Mit der Scheidung vor 21 Jahren kam auch der soziale Abstieg. Ohne Sozialhilfe und Wohnbeihilfe würde sie auf der Straße stehen – und so gehe es vielen, so die Sozialberater und -beraterinnen.

„Ich kann meine Kinder nicht mehr versorgen“

Die Auswirkungen der höchsten Inflation seit 40 Jahren sehe man in der Zahl der Anfragen. Die sei stark gestiegen, so die Leiterin der Sozialberatungsstellen der Caritas, Michaela Haunold: „Die Leute kommen immer mit dieser Grundgeschichte: Ich habe nichts mehr zu Hause, mein Kühlschrank ist leer. Ich kann meine Kinder nicht mehr versorgen. Und dann kommen wir eben im Gespräch drauf, dass die Betriebskosten extrem gestiegen sind, es gibt hohe Rückzahlungen, die Mieten sind erhöht worden, deswegen geht es sich einfach nicht mehr aus“.

Caritas startet Haussammlung

Die Teuerung bringe immer mehr Landsleute in echte Notlagen. Die Caritas hat dieser Tage ihre Haussammlung gestartet, so Caritas-Direktor Franz Kehrer: „Mit der Caritas-Haussammlung können wir akute Notlagen von Menschen in Oberösterreich abfedern und Nothilfe leisten durch Übernahme von Wohnungskosten, durch Lebensmittelgutscheine, aber auch zum Beispiel durch die Übernahme von Energiekosten“.