Bildung

Ministerbesuch in Gedenkstätte Mauthausen

Beim Besuch des ehemaligen KZ Mauthausen gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern hat Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) die Bedeutung, „die Mauthausen für uns als Staat hat“, betont. Gemeinsam mit der Direktorin der Gedenkstätte wurden neue Unterrichtsmaterialien vorgestellt.

Zum Ministerbesuch am Freitag gehörte auch der feierliche Akt einer Blumenniederlegung beim Sarkophag auf dem ehemaligen Appellplatz.

Polaschek bezeichnete die Gedenkstätte Mauthausen nicht nur als Mahnmal, sondern auch als Lernort: „Wir müssen mit Bildung daran arbeiten, dass wir ein gutes, demokratisches, freies, Leben führen können“. Eine Stärkung der demokratischen Werte sei besonders jetzt von Bedeutung, in Zeiten, in denen steigender Antisemitismus zu bemerken sei und „wo wir einen Angriff auf das europäische Wertesystem durch den Krieg Russlands in der Ukraine sehen“, so Polaschek. Auch Bilder von Anti-CoV-Demos, bei denen Menschen etwa Judensterne getragen hätten, müsse man mit Bildung zurechtrücken.

„Gedenken ist Vermitteln“

Gedenkstätten-Leiterin Barbara Glück bekräftigte: „Gedenken ist Vermitteln“. Für das Vermittlungsteam sei es wichtiger, „dass man nicht nur mit Fragen an diesen Ort kommt, sondern dass man mit umso mehr Fragen wieder nach Hause geht, dass man sich beschäftigt, dass man sich der einen zentralen Frage stellt: Was hat all das mit mir zu tun?“

Diesem Zweck sollen auch die neu gestalteten Materialien, die unter www.erinnern.at abrufbar sind, dienen, die einerseits einen Besuch der Gedenkstätte vor- und nachbereiten können, andererseits aber auch jenen, denen ein Besuch nicht möglich ist, ein möglichst anschauliches Bild vermitteln sollen. Mittelpunkt sind u. a. Biografien von in Mauthausen Inhaftierten.

Digitaler Auftritt ausgebaut

Das Team der Gedenkstätte Mauthausen habe das pandemiebedingte Ausbleiben von Besuchern dazu genutzt, die digitalen Angebote noch einmal zu erweitern, so Glück. Neben der erwähnte Website mit Unterrichtsmaterialien gibt es beispielsweise seit Jänner einen eigenen TikTok-Account. Damit sollen gezielt Jugendliche – auch solche, die die Gedenkstätte nicht besuchen können – angesprochen werden. Sie rief die Jugendlichen dazu auf, sich den Account anzusehen und davon weiterzuerzählen.