Reparatur, Reparaturbonus
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Politik

Reparaturbonus: OÖ Vorbild für Bundesländer

Reparieren, statt wegwerfen: Oberösterreichs „Reparaturbonus“ kommt österreichweit. Der Bund will ab Anfang Mai die Reparatur von elektrischen Haushaltsgeräten bis zu 200 Euro fördern. Kostenvoranschläge sollen, egal für welches Gerät, maximal 30 Euro kosten.

Egal ob Geschirrspüler, Handy, Fernseher oder Kaffeemaschine: Der Staat will Reparaturen künftig fördern. Schon Anfang des Jahres sollte es so weit sein, jetzt gilt der kommende Dienstag, der 26. April, als Start für den Reparaturbonus.

Kundinnen und Kunden können bei teilnehmenden Betrieben Gutscheine im Wert von bis zu 200 Euro direkt im Geschäft einlösen und bezahlen so nur noch den halben Preis. Der Bonus soll für fast alle Elektrogeräte im Haushalt gelten. Wer den Bonus nutzen will, muss sich online auf der Website Reparaturbonus.at registrieren.

Bereitschaft zum Reparieren gestiegen

210.000 Tonnen an Elektro- und Elektronikgeräten haben die Abfallentsorger 2019 in Österreich entgegengenommen. Jahrelang galt wegwerfen als gängiger Lifestyle, jetzt beginnt ein Umdenken. In Linz werden etwa Kaffeemaschinen aus dem ganzen Bundesland repariert, von Elektromärkten und Diskontern ebenso, wie von Privatkunden.

Da wurde bemerkt, dass die Bereitschaft zum Reparieren größer wurde, auch wenn es etwas mehr koste. Diese Kosten will der Bund abfedern. Ein Kostenvoranschlag wird maximal 30 Euro kosten, unabhängig davon, um welches Gerät es sich handelt. Laut Umweltlandesrat Stefan Kaineder (Grüne) wurden im Vorjahr mehr als 21.000 Anträge nach Reparaturen gestellt, in neun von zehn Fällen wurde der Reparaturbonus auch ausbezahlt, insgesamt rund 1,6 Millionen Euro.

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Reparatur eines Flachbildfernsehers in Leonding

Zweites Leben für Handys und Fernseher

Die Reparatur alter Handys sei aktuell besonders gefragt, zeigt eine Reportage des ORF Oberösterreich. Vom Gehäuse über das Display bis hin zum Akku wird ein Schaden beim Smartphone häufig binnen einer Stunde wieder repariert.

Auffallend sei, dass besonders bei Fernsehern die Lebensdauer kürzer geworden sei, so die Techniker, die jedoch die landläufige Meinung von programmierten Defekten nach Ablauf der Garantie, nicht bestätigten.

Eine Reparatur zahle sich trotzdem aus – Ersatzteile seien jedenfalls auch für Flachbildschirme (noch) verfügbar. Bis zu 1.800 TV-Geräte pro Monat werden etwa in einem der Betriebe in Leonding (Bezirk Linz-Land) repariert.