Hausbaustelle aus der Vogelperspektive, Drohnenaufnahme, Wohnbau
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Sonderprogramm für sozialen Wohnbau

Die Preisexplosion im Bausektor nimmt kein Ende. Allein von Februar auf März sind die Preise um fünf Prozent gestiegen. Besonders dramatisch sei die Lage dadurch im sozialen Wohnbau, hieß es. Bei einem Krisengipfel im Landhaus wurde daher ein Sonder-Wohnbauprogramm beschlossen.

„Desaster, Stillstand und Überlebenskampf“ – Wörter, die man im sozialen Wohnbau aktuell immer wieder hört. Denn um die Mieten entsprechend niedrig zu halten, sind auch die Baukosten gedeckelt.

Wenn aber, so wie jetzt die Preise für Baustoffe explodieren, wird das ein Problem, wie Wolfgang Pfeil, der Geschäftsführer der gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft der Stadt Linz (GWG) sagt: „Wir haben einige Neubauprojekte jetzt leider stoppen müssen. Derzeit ist es leider so, dass wir auf unsere Ausschreibungen keine Angebote von Firmen bekommen. Die Situation ist nicht nur ernst, sondern, ich würde sagen ‚dramatisch’“.

Zuschüsse für gemeinnützige Bauträger

Das hat nun die Politik auf den Plan gerufen. Im Landhaus wurde ein Krisengipfel mit den Wohnbauträgern und der Bauwirtschaft einberufen. Und es wurde ein Kompromiss gefunden. Die Baukostenobergrenze wird um 300 Euro pro Quadratmeter angehoben. Das sei je nach Bauprojekt ein Plus von 15 bis 22 Prozent, hieß es. Und es wird Direktzuschüsse an die gemeinnützigen Bauträger geben, so die Landesseite.

Wohnbaureferent Manfred Haimbuchner (FPÖ) sagt: „Das ist eine katastrophale Lage, wenn wir hier nicht unmittelbar handeln, kommt es zu einem Baustopp – dann stehen die Baustellen still, es werden Leute gekündigt und es kann kein sozialer Wohnraum zur Verfügung gestellt werden“. Das würde zu großen Verwerfungen auf dem Markt führen.

Fixpreise für sozialen Wohnbau

Die Bauwirtschaft verspricht im Gegenzug für den sozialen Wohnbau Fixpreise. Das wesentliche Element betreffe die Mieten, so der Obmann der gemeinnützigen Bauträger, Robert Oberleitner: „Es wird trotz dieser aktuellen Steigerungen von 15 bis 20 Prozent bei den Baukosten, keine Steigerung der Mieten bei den Neubauten geben“.

Bis zu 30 Millionen Euro wird dieses Sonder-Wohnbauprogramm das Land Oberösterreich kosten. Der Bau von 1.500 Wohnungen soll damit in diesem Jahr gesichert werden.

Programm von Stadt Linz begrüßt

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger, Wohnbau-Stadtrat Dietmar Prammer und Mietervereinigungsvorsitzender Peter Binder (alle drei SPÖ) begrüßen das Programm. Gerade in der Stadt gebe es deutlich mehr Mieter als am Land, daher seien Maßnahmen gegen die Teuerung erfreulich, so eine gemeinsame Aussendung.