Das Festival, das als eines der ältesten Musikfestivals in Oberösterreich gilt, verstehe sich als Brückenbauer. Das solle mit der verbindenden Kraft der Musik gelingen, so der künstlerische Leiter Rico Gulda am Donnerstag bei der Präsentation. Deshalb seien auch Meisterwerke russischer Komponisten mit ins Programm aufgenommen worden.
18 Konzerte auf dem Programm
Insgesamt 18 Konzerte stehen von 11. Juni bis 31. Juli auf dem Programm. Dabei werde einerseits auf altbewährte Traditionen und neue Formate gesetzt. Zum Saisonauftakt im Marmorsaal des Stiftes St. Florian kommt es bereits zu einem Debüt: Emmanuel Tjeknavorian, der als Geiger vor fünf Jahren bei den Stiftskonzerten debütiert hat und inzwischen international reüssiert, tritt nun erstmals als Dirigent der beiden Eröffnungskonzerte vor das Bruckner Orchester Linz (BOL).

Die bereits Tradition gewordene Aufführung einer Sinfonie Anton Bruckners in einem Stiftskonzert durch das BOL in der Basilika von St. Florian – heuer die „Achte“ – leitet Chefdirigent Markus Poschner.
Alte-Musik-Profis, Michael Schade und Klavier-Jungstar
Ein Wiedersehen wird es mit den Musikern von Il Giardino Armonico unter Giovanni Antonini geben. Erstmals gastiert hingegen bei den OÖ. Stiftskonzerten das junge „Jupiter Ensemble“ aus England. Erst vor vier Jahren gegründet, gehören die Alte-Musik-Spezialisten bereits zu wichtigen Interpreten des Genres. Das englische Vokalensemble „Stardust voces8“ will an den Erfolg beim ersten Stiftskonzert-Auftritt vor fünf Jahren anknüpfen.
Opernstar Michael Schade besingt Franz Schuberts „Schöne Müllerin“. Der junge deutsche Pianist Philipp Scheucher, Finalist des vergangenen Beethoven-Klavierwettbewerbs, gastiert mit Beethovens zweitem Klavierkonzert.
Neue Veranstaltungsformen bringen einen Open-Air Brass Brunch in St. Florian mit dem Bläsertrio „Wieder – Gansch – Paul“, und ein musikalischer Rundgang führt im Stift Kremsmünster erstmals in Räume abseits des bekannten Kaisersaales. Mit einem erstmaligen Konzert der Prima la Musica-Preisträger werden junge oberösterreichische Musikerinnen, Musiker und Ensembles vorgestellt.
Friedensbekenntnis russischer Künstler
Debüts bei den OÖ. Stiftskonzerten sind auch die Konzerte des russischen Klaviervirtuosen Alexei Volodin und der russischen Cellistin Anastasia Kobekina. Ihre Herkunft werde den Auftritt nicht beeinflussen, erklärte Programmplaner Rico Gulda: „Beide haben sich klar für Frieden ausgesprochen“. Musik als „universelle Sprache hilft uns, einen Blick in eine bessere Welt zu werfen. Wir wollen die Kraft, die von der Musik ausgeht, nutzen“, so der Stiftskonzerte-Manager heute bei der Programmpräsentation in Linz.