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Bildung

Kindergarten: Kaum Personal zu finden

In den Kindergärten spitzt sich der Mangel an ausgebildetem Personal weiter zu. In Wels etwa sei es nahezu unmöglich, geeignete Gruppenleiterinnen zu finden, schlägt Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ) Alarm. Viele Probleme seien Bundessache, so das Land am Nachmittag.

Der Welser Bürgermeister fordert daher unter anderem, Kindergartenassistentinnen mehr Aufgaben zu übertragen und einen leichteren Zugang zu Weiterbildungsmöglichkeiten für Kindergartenassistentinnen.

Eine Pädagogin pro Gruppe vorgeschrieben

Derzeit wird pro Gruppe eine Pädagogin vorgeschrieben. Die Größe der Gruppe liegt bei höchstens 23 Kindern. Während die Assistentinnen für die Kindergärtnerinnen derzeit noch zu finden sind, müssen viele Städte und Gemeinden teilweise Gruppen schließen, weil sich keine ausgebildeten Pädagoginnen bewerben.

Wels braucht Personal für neuen Kindergarten

Im Herbst beispielsweise soll in Wels ein neuer Kindergarten aufsperren, aber die 20 Kindergärtnerinnen, die die Gruppen betreuen sollen, sind derzeit nicht zu finden, so der Welser Bürgermeister Andreas Rabl (FPÖ). Er regt eine unterschiedliche Änderungen an. „Erstens, die Ausbildung entweder zu reformieren oder zweitens den Personalschlüssel zu verändern und eine Pädagogin für mehrere Gruppen zuständig zu machen und dafür in der Gruppe die Helferinnen zu stärken und drittens eine modulare Ausbildung, das heißt die Helferinnen neben dem Job aufzuqualifizieren, damit sie einmal Pädagoginnen werden können“, so Rabl.

Personalmangel in Kindergärten

In den Kindergärten spitzt sich der Mangel an ausgebildetem Personal weiter zu. In Wels etwa sei es nahezu unmöglich, geeignete Gruppenleiterinnen für neue Kindergartengruppen zu finden.

Auch mehr Geld für mehr Aufgaben

Der erweiterte Aufgabenbereich für Kindergartenassistentinnen soll auch finanziell abgegolten werden, so der Welser Bürgermeister, der vom Land Oberösterreich eine entsprechende Gesetzesänderung fordert.

Weiterbildungsmöglichkeiten für Helferinnen gefordert

Auch die stellvertretende Direktorin der Caritas, Edith Bürgler-Scheubmayr, fordert Weiterbildungsmöglichkeiten für Helferinnen. Reichen werde das aber nicht, wie sie am Dienstagabend in „Oberösterreich heute“ sagte.

Bürgler-Scheubmayr (Caritas) zur Situation in Kindergärten

Edith Bürgler-Scheubmayr, stellvertretende Direktorin der Caritas in Oberösterreich, spricht über den Mangel an Personal in Kindergärten und was das in der Praxis konkret bedeutet.

Haberlander: Ausbildung Bundessache

Grundsätzlich seien viele Probleme, die zu dem Mangel an qualifiziertem Kindergarten-Personal führen, Bundessache, so Haberlander. Etwa die Ausbildung, bei der der Welser Bürgermeister eine Reform fordert. Man versuche hier mehr Kompetenz auf Landesebene zu bekommen, aber hier sei man schon seit Jahren bemüht. Einen neuen Personalschlüssel, dass eine Pädagogin für mehr Kinder verantwortlich sein darf, sieht Haberlander auch kritisch.

Der Kindergarten sei nicht eine reine Betreuungs- sondern auch eine Bildungseinrichtung. Es gehe darum Kinder fit für die Schule zu machen und dafür brauche es auch die entsprechend ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Forderung dass sich Helferinnen zu Betreuerinnen weiterbilden können sollen, will Haberlander an den Bund kommunizieren. Der sei auch hier für die Rahmengesetze zuständig. Haberlander besucht aktuell im Rahmen einer Dialogtour mehrere Kindergärten in Oberösterreich, um sich vor Ort Wünsche, Erfahrungen und Notwendigkeiten anzuhören.