Wiese im Frühling
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Natur

Mehr Frauen von Pollenallergie betroffen

Kaum ist die Pollenbelastung durch Frühlingsblüher abgeebbt, bekommen alle, die auf Gräser reagieren die typischen Symptome wie tränende Augen und Atembeschwerden. In Österreich sind laut Statistik etwa 200.000 Menschen betroffen – und, mehr Frauen als Männer.

Von den österreichweit laut Statistik rund zwei Millionen Allergikern, hat in etwa jeder neunte eine Pollenallergie – also knapp 200.000 Menschen. Die durch Blütenstaub ausgelöste Pollenallergie gilt als jene Allergie, die am häufigsten vorkommt. Die Symptome zeigen sich dann bei Augen, Nase und Lunge.

Bis etwa zum zehnten Lebensjahr leiden Burschen häufiger und mehr unter Allergien und Asthma. Aber mit dem Beginn der Geschlechtsreife und Pubertät sorgt die vermehrte Ausschüttung des Sexualhormons Östrogen dafür, dass die Mädchen viel anfälliger werden. Mehr in Frauen sind anfälliger für Allergien (wien.ORF.at).

Verwechslung mit CoV-Erkrankung möglich

Im Anfangsstadium könnte eine Allergie durchaus mit einer etwaigen Covid-19-Erkrankung verwechselt werden, so Bernhard Baumgartner vom Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck.

Grafik zeigt Pollenallergie und Coronavirus im Vergleich
Grafik: ORF.at; Quellen: pollenwarndienst.at/APA

„Zu Beginn einer CoV-Erkrankung fängt man oft einem mit Schnupfen an, und da kann man es wirklich schwer unterscheiden. Es ist aber so, dass bei Corona dann andere Symptome dazukommen wie Gelenkschmerzen, Abgeschlagenheit, Fieber – und das habe ich bei einer Allergie an und für sich nicht“.

Problem bei Menschen 60plus geringer

Besonders belastet sind Kinder und junge Erwachsene, bei den ab 60-Jährigen ist das Problem geringer, so der Mediziner. "In der Kindheit entwickelt sich das Immunsystem – wenn noch eine genetische Veranlagung dazukommt, kann sich eine Allergie ausbilden – aber das verliert sich mit der Zeit“.

Die Fichte blüht eigentlich nur alle paar Jahre, der Zyklus wird nun immer kürzer.
Naturschutzbund
Üppig blühende Fichte

Außerdem bestätigte Baumgartner, wenn es im Volksmund heißt, dass Kinder, die auf einem Bauernhof oder mit Haustieren aufwachsen seltener unter Allergien leiden: „Ja, dazu gibt es Studien, die das bestätigen, deshalb ist es gut, wenn Kinder viel draußen sind – und nicht zu steril aufwachsen“.

Gestresste Bäume: Fichtenblüte besonders stark

Dazu blühen heuer viele Bäume besonders intensiv – und das führt zu regelrechten Pollenwolken, die durch die Luft geweht werden und dann auf Autos und Fensterbrettern als gelber Belag liegen bleiben. Hintergrund ist das Mastjahr bei Fichten – und dass viele Bäume durch die zunehmende Klimaerwärmung gestresst reagieren. Mehr in Fichtenblüte – Warum es heuer so starke Pollenwolken gibt (science.ORF.at).

Tropfen, schlucken, spritzen

Wer den Allergenen nicht ausweichen kann, kann auf Antihistamin-Medikamente (Tabletten, Augen- und Nasentropfen) zurückgreifen, so Baumgartner. In schwereren Fällen gebe es auch durch Cortison oder Spritzentherapie Erfolge, denn „dabei gewöhnt man den Körper an das Allergen“. Auch eine FFP2-Maske kann Allergiegeplagten helfen, ebenso eine eng anliegende Sonnenbrille.

Wissen, was wann blüht

Die sogenannte Belastungskarte des Pollenwarndienstes wird permanent aktualisiert. Die Symptomdaten der Belastungskarte werden dabei aus den Pollentagebüchern, die die Patienten führen, in Echtzeit übernommen, so die Verantwortlichen.