Anlässlich des Jubiläums im Mai hat die öffentliche Institution über die vergangenen drei Jahre – die besonders von der Pandemie geprägt waren – bilanziert. Die individuelle Kontaktaufnahme mit der Kinder- und Jugendanwaltschaft ist seit 2019 um 15 Prozent gestiegen – mittlerweile wenden sich etwa 15 junge Menschen täglich an die Einrichtung.
Angebot wurde digitaler
Während der Pandemie ist das Angebot digitaler geworden – Facebook, Instagram, Whatsapp – überall dort, wo Jugendliche unterwegs sind, gibt es Beratungsangebot. Aber die Bilanz zeigt auch, dass soziale Medien auch Schaden angerichtet haben. Stress, Überforderung, Suchtpotential, Mobbing – das alles wird durch die Online-Welt verstärkt.
Und nach wie vor scheint Mobbing im Internet und Gewalt unter Jugendlichen, den Kindern im Land am meisten zuzusetzen. „Das Leben macht keinen Sinn mehr. Mein Ex-Freund postet halbnackte Bilder von mir im Internet. Fast täglich werde ich in der Klasse beschimpft und vor allen lächerlich gemacht.“ Das sind Auszüge aus Beratungsgesprächen.
Arbeit erfolgt auch präventiv
Im Fokus liege laut Kinder- und Jugendanwaltschaft die psychische Gesundheit der jungen Hilfesuchenden. Denn dass sich Magersucht, Selbstmordgedanken, und Angststörungen durch Corona erhöht haben, ist auch im Beratungsalltag zu spüren. Um all dem aber vorzubeugen, arbeitet die Institution auch präventiv – etwa durch Workshops an Schulen. Und auch hier hat die Nachfrage in den vergangenen drei Jahren einen Höchststand erreicht: 2019 sind etwa 440 Veranstaltungen abgehalten worden.