Elfjähriger bei Mopedunfall in Oberhofen getötet
laumat.at/Matthias Lauber
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Chronik

Betroffenheit und Ermittlungen nach Mopedunfall

Nach dem Mopedunfall am Dienstag in Oberhofen am Irrsee (Bezirk Vöcklabruck), bei dem ein Elfjähriger vor den Augen seiner Mutter ums Leben gekommen ist, laufen die Ermittlungen. In der Gemeinde herrscht tiefe Betroffenheit.

Der Elfjährige lenkte das Moped durch eine unbeleuchtete Bahnunterführung. Das Moped prallte frontal gegen einen entgegenkommenden Traktor und fing Feuer. Das Kind starb noch am Unfallort. Beim Versuch, Erste Hilfe zu leisten, wurde die Mutter schwer verletzt, so die Polizei.

Zusammenstoß trotz Bremsmanöver

Mutter und Sohn waren am späteren Nachmittag gemeinsam mit dem auf die Frau angemeldeten Moped auf der öffentlichen Straße unterwegs. Der mitfahrende Sohn dürfte laut einer Polizeisprecherin vermutlich seine Mama überredet haben, ihn auf dem grundsätzlich wenig befahrenen Güterweg auch einmal an den „Lenker“ zu lassen. Alleine fuhr der Elfjährige dann auf dem einspurigen Weg in die dunkle Unterführung. Obwohl der Bub als auch der entgegenkommende Traktorlenker noch bremsten, konnten sie den Zusammenstoß nicht verhindern.

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Elfjähriger bei Mopedunfall in Oberhofen getötet
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Elfjähriger bei Mopedunfall in Oberhofen getötet
Team Fotokerschi
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Moped ging in Flammen auf

Das Zweirad fing schnell Feuer, die Mutter rannte zum Sohn, zog ihn vom Moped und trug ihn auf eine Wiese. Für den Buben kam aber jede Hilfe zu spät. Die Frau erlitt bei dem Rettungsversuch so schwere Verletzungen, dass sie mit dem Hubschrauber in ein Spital in Salzburg geflogen wurde. Die Feuerwehr Oberhofen war mit 20 Einsatzkräften im Löscheinsatz. Das Kriseninterventionsteam musste nicht nur die Familie, sondern auch die zu Hilfe gerufenen Feuerwehrleute betreuen. Viele kannten den Burschen, denn der Vater ist selbst Mitglied der Feuerwehr in Oberhofen.

Anzeige wegen fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr

Die Polizei wird den Unfall – wie üblich – wegen fahrlässiger Tötung im Straßenverkehr bei der Staatsanwaltschaft anzeigen. Als Beschuldigter wird der beteiligte 69-jährige Traktorfahrer geführt. Ob auch die Frau, die ihrem Kind verbotener Weise das Moped auf einer öffentlichen Straße überließ, mit rechtlichen Konsequenzen zu rechnen habe, stand vorerst noch nicht fest. Wie eine Sprecherin der zuständigen Staatsanwaltschaft Wels mitteilte, werde man erst nach Vorliegen eines Abschlussberichts der Polizei prüfen können, ob Sorgfaltspflichten verletzt wurden. Eine Obduktion wurde nicht angeordnet.

„Hilflosigkeit macht sehr, sehr betroffen“

Die Bürgermeisterin von Oberhofen, Elisabeth Höllwarth-Kaiser (ÖVP), sagte am Mittwoch gegenüber dem ORF Oberösterreich, in der Gemeinde herrsche tiefe Betroffenheit: „Worte sind eigentlich schwer zu finden, es ist eine sehr, sehr schwierige Situation. Das Schlimme ist, dass man gar nichts tun kann. Wir sind gemeinsam mit der Feuerwehr am Unfallort eingetroffen. Es war ganz wichtig, dass die Krisenintervention sofort vor Ort war. Aber diese Hilflosigkeit macht sehr, sehr betroffen.“