Frau mit Smartphone und Seite der Online Frauenberatung
Hermann Hammer
Hermann Hammer
Chronik

Neue Plattform für Frauenberatung

Das Land baut die Online-Beratung für Frauen stark aus und führt erstmals 22 Beratungsstellen auf einer Plattform zusammen. Frauen bekommen dort mit einer E-Mail Antworten auf Fragen aus allen Themenbereichen.

Auf der Internetseite Frauenberatung Oberösterreich können Frauen ihr Anliegen rund um die Uhr per E-Mail einschicken und die Anfrage wird an die bestgeeignete Beratungsstelle weitergeleitet. Sie bekommen, auch wenn die Fragen mehrere Themenbereiche betreffen, eine Antwort und die garantiert binnen 48 Stunden, versichert das Land. Man habe im vergangenen Jahr festgestellt, dass Beratung im Internet stark nachgefragt wird und wolle dem Ansturm mit dem neuen Angebot gerecht werden. Es ist kostenfrei und vertraulich.

Anonyme Registrierung

Über die neue Plattform können Beratungsanfragen zu allen erdenklichen Themen gestellt werden. Egal ob Fragen zu Berufstätigkeit, häuslicher Gewalt, Geburt oder ungewollter Schwangerschaft, Beziehungsproblemen, Scheidungsfragen, unerfülltem Kinderwunsch, Rechtsansprüchen, Überforderung, Stalking und vielem mehr – Beraterinnen und Berater beantworten auch anonyme E-Mails. Der Zugang sei bewusst niederschwellig gehalten. Frauen müssen weder ihren Namen noch ihre Telefonnummer angeben. Eine Registrierung mit einem frei gewählten Benutzernamen reicht aus.

Online-Beratung im Vorjahr versechsfacht

Der Vorteil der Online-Beratung sei, dass sie unabhängig von Öffnungszeiten genutzt werden könne. Es sei aufgefallen, dass viele Frauen das Angebot vor allem abends und am Wochenende nutzen würden, da sie da Zeit hätten, ihre Gedanken zu ordnen und oft auch ungestört Hilfe zu suchen. Eine der über die Plattform vernetzten Beratungsstellen ist das autonome Frauenzentrum (afz). Dort haben sich die Online-Beratungen im vergangenen Jahr, das ganz im Zeichen der Pandemie stand, versechsfacht.

Die Covid-Situation sei bei den Beratungen auch im Vordergrund gestanden. Die Anfragen haben laut Geschäftsführerin Christina Schwaiger-Hengstschläger vor allem die Themen Überlastung, Beziehungsprobleme und Trennungsgedanken sowie gewaltsame Übergriffe innerhalb der Familie betroffen. Eine Anfrage über das Internet sei oft nur der erste Schritt, vielfach werde dann auch ein persönlicher Beratungstermin vereinbart.

Zusatzangebot zur Telefonberatung

Die Online-Frauenberatung sei als Zusatzangebot zu verstehen, betont Frauenlandesrätin Christine Haberlander (ÖVP). Nach wie vor werden auch die telefonischen Helplines angeboten, die ebenfalls rund um die Uhr erreichbar sind, für Menschen, die sich in einer akuten Krise befinden:

  • Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142 (ohne Vorwahl)
  • Frauenhelpline gegen Gewalt unter 0800 222 555
  • OÖ Krisenhilfe unter der Telefonnummer 0732 2177