„Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten“, gab der Konzern bekannt. Der Verkauf könnte schon relativ bald – also in den nächsten Tagen oder Wochen – über die Bühne gehen, heißt es. Der Konzern habe in den vergangenen Monaten eine „ergebnisoffene Marktsondierung zur Stabilisierung des Geschäftsmodells“ ihrer Direktreduktionsanlage in Texas durchgeführt. Teil der weiteren Beteiligung der voestalpine soll eine Vereinbarung zur langfristigen Absicherung des künftig für den ersten Dekarbonisierungsschritt benötigten Volumens von HBI an den Standorten in Linz und Donawitz sein.
Schon der Bau des Roheisenwerks in Texas war von Rückschlägen begleitet – noch dazu stiegen die Baukosten von geplanten 550 Millionen Euro auf weit mehr als 800 Millionen, bis die Produktion im Jahr 2016 endlich anlaufen konnte. Die „Anlaufschwierigkeiten“ des Werks mit rund 200 Beschäftigten haben bei der Verkaufsentscheidung aber keine Rolle gespielt, inzwischen sei einfach klar, dass von den in Texas erzeugten Produkten nur ein Teil benötigt würde, so der Konzern.
Nettofinanzverschuldung würde sinken
Mit dem Abstoßen des 80-Prozent-Anteils hätte der Konzern jedenfalls ein Sorgenkind weniger: Abhängig vom Ausgang der Verhandlungen könne ein erfolgreicher Abschluss des Verkaufsvorhabens zu einem Buchgewinn, der unter „discontinued operations“ ausgewiesen werden soll, sowie zu einer „wesentlichen Verringerung der Nettofinanzverschuldung der voestalpine führen“, hieß es in der Aussendung. Die voestalpine Texas Holding werde im Jahresabschluss 2021/22 voraussichtlich „im Sinne von IFRS 5“ als aufgegebener Geschäftsbereich festgehalten.