Photovoltaikanlage
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Politik

Ausbau: Mehr Geld für Photovoltaik

Der Landesrechnungshof (LRH) hat aus eigener Initiative die Energieeffizienz bei Landesbauten geprüft und kam zu dem Schluss, dass vorgenommene Sanierungen positive Auswirkungen zeigen. Das Land solle den Ausbau der Photovoltaik gezielt vorantreiben und dafür Geld in die Hand nehmen.

Die Darstellung der Energiedaten der Landesgebäude seien im Energiemonitoring zu vervollständigen, hieß es in einer Pressemitteilung am Mittwoch.

Energiestrategien neu fassen

Das Land habe seit 1994 mehrere Energiestrategien zum Ausbau der Erneuerbaren sowie zur Reduktion des Verbrauchs verabschiedet. „Es ändern sich sowohl die nationalen als auch die europäischen Rahmenbedingungen laufend; darum sollten die bestehenden Energiestrategien zusammengefasst bzw. neu gefasst werden“, erklärte LRH-Direktor Friedrich Pammer.

Große Verbraucher fehlen in Energiebuchhaltung

In der Energiebuchhaltung seien alle Gebäude im Eigentum der Landesimmobiliengesellschaft erfasst und jene, die von Landesdienststellen genutzt werden, nicht aber weitere Gebäude der Landesholding wie Fachhochschulen oder Objekte der Gesundheitsholding. Damit würden große Verbraucher wie die Krankenhäuser fehlen.

Budgetäre Mittel für PV-Anlagen stellen

Den Ausbau der Photovoltaik-Kapazitäten solle das Land gezielt vorantreiben. Die Oö. Photovoltaik-Strategie 2030 sehe eine Verzehnfachung der Photovoltaik-Stromerzeugung von 345 Gigawattstunden (GWh) 2019 auf 3.500 GWh bis 2030 vor. Für die Gebäude des Landes sei eine Verfünffachung der Kapazitäten angestrebt. Dazu müssten alle geeigneten Dach- sowie Freiflächen genutzt und Photovoltaik-Überdachungen auf etwa zwei Drittel der Landes-Parkflächen errichtet werden. „Die politischen Entscheidungsträger müssten sich überdies klar positionieren und zusätzliche budgetäre Mittel in Höhe von mindestens rd. 24 Mio. Euro zur Verfügung stellen“, sagte Pammer.

Sanierungen wurden positiv bewertet

Positiv wertete der LRH die Sanierungen, denn der Gesamtenergieverbrauch reduzierte sich, obwohl die Nutzflächen stetig stiegen. Bei der Prüfung von sechs Objekten mit unterschiedlichen Gebäude- und Haustechnik-Konzepten anhand ihrer Verbrauchskennwerte zeigte sich, dass Gebäude mit hoher haustechnischer Ausstattung die Vorgabewerte für den Heizenergiebedarf tendenziell nicht erreichen, insbesondere Objekte in Passivhausstandard. Sie weisen zusätzlich einen vergleichsweise hohen Stromverbrauch auf.

Erfahrungen aus Energie-Monitoring nutzen

Neubauten mit einfacheren Haustechnikkonzepten bzw. sanierte Bestandsgebäude würden oft nahe an den Sollwerten liegen. Diese Erfahrungen aus dem Energie-Monitoring solle das Land für künftige Planungen von Bauvorhaben nutzen. Dazu sei eine nachvollziehbare Analyse der errichteten Anlagen wichtig. Deswegen riet der LRH zu einer Evaluierung der im Planungsprozess zugrunde gelegten Kennwerte. „Auf Basis so gewonnener Daten könnte dann der Energieverbrauch bestimmten Regelungseinstellungen oder speziellen Nutzungsverhalten zugeordnet werden“, meinte Pammer.