Männer mit Einkaufstaschen
ORF.at/Zita Klimek
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Wirtschaft

„Angststarre“: Konsum wird gebremst

Der Ukraine-Krieg und die hohe Inflation haben den Eurostat-Konsumklimaindex für Österreich auf einen Tiefststand absacken lassen. Handelsexperten der Johannes Kepler Universität Linz sprechen von einer „Angststarre“ der Konsumenten.

„Es mutet an, also ob die Konsumenten wieder in eine ‚Angststarre‘ verfallen sind und das bedeutet nichts Gutes für die Wirtschaft“, kommentierte der Linzer Handelsprofessor Christoph Teller die aktuellen Daten am Montag in einer Aussendung.

Abruptes Ende der Konsumerholung

"Die sich abzeichnende Konsumerholung im Abschwung der Covid-19-Pandemie hat mit dem Krieg in der Ukraine zu einem abrupten Ende geführt. Damit einhergehende Preiserhöhungen vergiften das Konsumklima in Österreich aber auch in der EU im März zusätzlich, so der Professor der Johannes Kepler Universität Linz (JKU).

Konsumklimaindex auf neuem Tiefststand

Der von Eurostat erhobene Vertrauensindex zur wirtschaftlichen Lage der privaten Haushalte brach im März um rund -12 Zähler in Österreich bzw. um -9 Zähler im EU-27-Durchschnitt gegenüber dem Vormonat ein. Damit fiel der Konsumklimaindex auf einen neuen Tiefststand, der in Österreich mit -19,6 Punkten sogar noch schlechter ausfiel als zu Beginn der Coronapandemie.

Größere Anschaffungen werden verschoben

Zum Vergleich: Im April 2020 lag der Konsumenten-Vertrauensindex für Österreich bei -18,4 Punkten. Das erschütterte Konsumentenvertrauen wirkt sich laut Expertenmeinung negativ auf die Konsumausgaben im Einzelhandel aus. „Die steigende Inflation lässt die Kaufkraft der privaten Haushalte abschmelzen. Die Verunsicherung ist groß, größere Anschaffungen werden verschoben“, so Ernst Gittenberger vom Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) an der JKU Linz.