Die Pandemie und die einhergehenden Maßnahmen haben auch in der oberösterreichischen Ärzteschaft Spuren hinterlassen. Manche sprechen von einer Spaltung innerhalb der Kammer. Konkret geht es darum, wie die Coronavirus-Schutzmaßnahmen der Bundesregierung kommuniziert und in Arztpraxen sowie Spitälern zur Umsetzung gebracht wurden.
Niedermoser seit 17 Jahren Präsident
Seit 17 Jahren ist Peter Niedermoser Präsident der Ärztekammer in Oberösterreich. Er sagt, auch er sei in den vergangenen beiden Jahren nicht fehlerfrei gewesen. Er habe sich aber bemüht, das beste für die Ärzteschaft herauszuholen, und das sei bei so manchen Maßnahmen der Politik nicht immer einfach gewesen.
Drei Listen treten an
In Oberösterreich treten drei Listen an. Neben „Pro Medico/Vereinigung oö. Ärzte“ (Liste Niedermoser, Mayer, Lamprecht, Sitter – Fiedler, Ziegler, Westreicher), treten auch „Ärzte für Ärzte – O.Ö. Ärzteverband“ (Liste Hutgrabner) sowie „Spitalsärzte Oberösterreich“ an.
Hutgrabner: „Bin kein Impfgegner“
Der Innviertler Allgemeinmediziner Silvester Hutgrabner war jahrelanger Weggefährte von Niedermoser. Jetzt wirft er ihm vor, er habe sich von der Politik zu sehr vor den Karren spannen lassen. Hutgrabner wird von der Partei MFG unterstützt, betont aber ausdrücklich mit der impfkritischen Partei nichts zu tun zu haben und auch kein Impfgegner zu sein. Seine Liste sei auch keine MFG-Liste, man habe lediglich bei der Impfpflicht dieselbe Meinung gehabt. Hutgrabners Ziel ist, zumindest die Kurie der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte für sich zu gewinnen. Um Präsident zu bleiben braucht Niedermoser eine Mehrheit in der Vollversammlung.
Wahlbeteiligung lag 2017 bei 51,4 Prozent
6.618 Ärztinnen und Ärzte sind wahlberechtigt. Viele dürften ihre Stimme bereits per Briefwahl abgegeben haben. Bei der letzten Ärztekammerwahl im Jahr 2017 lag die Wahlbeteiligung bei 51,4 Prozent.