Marillenblüte, im Hintergrund Schnee
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Landwirtschaft

Bangen vor Frostnacht bei Obstbauern

Der Winter ist auf einen Kurzbesuch zurückgekehrt und daher schauen vor allem die Obstbauern mit Sorge auf die frostigen Temperaturen. Denn einige Kulturen wieder deutlich früher in der Blüte. Entscheidend wird die Nacht auf Montag, so der Tenor.

So etwa sind die Apfelbäume, im Vergleich zu einem durchschnittlichen Jahr, heuer zwei Wochen früher dran. Johannes Schiefermüller, ein Obstbauer aus Buchkirchen (Bezirk Wels-Land), sagte in der Fernsehsendung „Oberösterreich heute" am Samstagabend: „In der momentanen Entwicklung halten sie zwischen minus fünf bis minus sechs Grad aus“.

Knospen eines Apfelbaumes
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Apfelbaum am ersten Aprilwochenende

Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) lagen in Kremsmünster (382 Meter Seehöhe) Sonntagfrüh sieben Zentimeter frischer Schnee, auf dem Feuerkogel in 1.618 Metern waren es 15 Zentimeter.

Marillen in der Blüte

Marillen halten die Kälte noch schlechter aus als Apfelbäume und können bei minus drei Grad schon Schaden nehmen. Und auch sie blühen zum Beispiel in Scharten (Bezirk Eferding) heuer zwei Wochen früher als sonst. Obstbauern gehen aber davon aus, dass sie an diesem Wochenende ohne Ausfälle davonkommen.

Marillenbäume in Scharten am ersten Aprilwochenende
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Marillenbaumkultur in Scharten am ersten Aprilwochenende

Aber in der Nacht auf Montag könnte es kritisch werden, so Obstbauer Horst Hubmer im ORF-Interview. Montagfrüh werden für Oberösterreich bis zu minus sieben Grad erwartet. In Scharten sollte es etwas milder bleiben. „Ich vergleiche ständig die ganzen Wettermodelle", so Hubmer, "und die zeigen minus drei bis minus vier Grad in Bodennähe, in zwei Meter Höhe bis minus zwei – und ich seh’ dem Ganzen noch positiv entgegen“.

Ideal: „Alle zehn Zentimeter eine Frucht“

Sollten die Blüten die kommenden Nächte unbeschadet überstehen, könnte die heurige Ernte eine gute werden. Die Bäume sind übersät mit Blüten: „Für uns ist es aber nicht erforderlich, dass aus jeder Blüte eine Frucht wird. Eine Qualitätsproduktion beginnt da, wenn alle zehn Zentimeter eine Marille hängt – die wird dann richtig groß und süß“, so Hubmer.