Facharbeiter an Steuerungsmaschine Firma Haidlmair
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Wirtschaft

„De facto Vollbeschäftigung“

Coronapandemie hin – Ukraine-Krieg her: Den Arbeitsmarkt in Oberösterreich scheint das derzeit nicht zu beeinflussen. De facto herrsche in Oberösterreich Vollbeschäftigung, teilte das Arbeitsmarktservice am Freitag mit. 3,8 Prozent beträgt die Arbeitslosenquote in Oberösterreich.

Und es gibt zwei sehr erfreuliche Tendenzen: sowohl bei den Menschen, die gesundheitliche Einschränkungen haben als auch bei den Langzeitarbeitslosen sinkt die Zahl der Arbeitslosen. Vergleicht man den März 2021 mit dem soeben zu Ende gegangenen, dann ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um fast 37 Prozentpunkte, jenen der gesundheitlich beeinträchtigten Menschen um fast 20 Prozentpunkte zurückgegangen. Die Arbeitslosigkeit insgesamt hat auch um 31 Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr abgenommen.

Stärkste Rückgänge bei Frauen

Die markantesten Rückgänge gibt es bei den Frauen. Gleichzeitig haben 23.000 Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher eine neue Arbeitsstelle gefunden. Und es gibt auch deutlich mehr offene Stellen als noch vor einem Jahr – fast 34.000 Jobs stehen derzeit zur Verfügung. Wie sieht es bei den Jugendlichen aus? Die Zahl der Lehrstellensuchenden ist um 30 Prozentpunkte gesunken – knapp 400 suchen derzeit einen Ausbildungsplatz, dem gegenüber stehen 1.800 offene Lehrstellen.

5.300 Menschen in Kurzarbeit

5.300 Menschen sind bei uns zurzeit in Kurzarbeit. Die große Unbekannte auf dem Arbeitsmarkt ist natürlich der Ukraine-Krieg und die Engpässe bei Rohstoffen und Energie. Da traut sich noch niemand eine Prognose abzugeben, wann sich diese Faktoren auf die Arbeitslosigkeit auswirken könnten.

Wirtschaftliche Unsicherheiten: Rüsten für Hürden

Landeshauptmann Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (beide ÖVP) heben hervor, dass es besonders erfreulich sei, dass der Rückgang alle Gruppen erfasse und mit 36,6 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen sogar am stärksten sei. Sie verweisen aber auch darauf, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten – wie Lieferkettenproblemen und Energieversorgung – und die geopolitische Lage für Verunsicherung am Arbeitsmarkt sorgen. „Umso wichtiger ist es, dass wir uns aktuell in einer Aufwärtsbewegung befinden, dennoch rüsten wir uns und sind uns der Herausforderungen bewusst und dabei immer auch in enger Abstimmung mit heimischen Unternehmen“, so LH Stelzer und LR Achleitner in einer gemeinsamen Aussendung am Freitagnachmittag.