Heizung mit Thermostat
pixabay/ri
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Wirtschaft

Energie AG: Aktion „Raus aus Öl“ eingestellt

Die Energie AG OÖ, mehrheitlich im Besitz des Landes OÖ, hat ihre Bewerbung zur Förderung von Gasheizungen gestoppt. Die Aktion „Raus aus Öl“, die auch einen Umstieg auf Gas beinhalte, sei laut Energei AG defacto ab sofort eingestellt.

Im bis 2020 geltenden Energieeffizienzgesetz sei auch der Umstieg von einer Ölheizung oder alten Gastherme auf eine moderne leistungsfähige Erdgasheizung als Energieeffizienzmaßnahme anerkannt worden, heißt es von der Energie AG. Das Unternehmen habe daher eine eigene Aktion mit dem Titel „Raus aus dem Öl“ bis Ende 2022 aufgesetzt, wo seitens des Unternehmens der Umstieg auf eine effizientere Heizform insbesondere der Wärmepumpe, der Fernwärme und moderne Gasthermen unterstützt wurde, heißt es in einer Aussendung am Freitagnachmittag.

Bewerbung von Homepage genommen

Die Energie AG hält fest, dass die Aktion für Gasneukundenanschlüsse seit geraumer Zeit nicht aktiv beworben worden sei. Jetzt sei aufgrund der aktuellen Situation auch eine noch bisher auf der Website stehende Bewerbung offline genommen worden, heißt von dem Unternehmen. „Weitere Förderprogramme oder eine Aktionsverlängerung für Gas-Neukundenanschlüsse sind nicht geplant. Die Aktion ist damit defacto ab sofort eingestellt“, so die Aussage der Energie AG in einer Aussendung am Freitagnachmittag.

Davor hatte es Kritik von Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des Dachverbandes Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), an der Aktion gegeben, mit der vier Wochen nach Beginn des Kriegs in der Ukraine ein „Umstieg von fossil auf fossil“ beworben worden sei.

Wunsch nach „faktischer Streichung“ der Förderung

Prechtls-Grundnig hätte sich allerdings gewünscht, dass die Förderung "auch faktisch gestrichen wird. Zugleich kritisierte die EEÖ-Chefin, dass auch in Tirol die mehrheitlich landeseigene TIGAS Gasheizungen bewerbe, „mit dem vagen Versprechen, klimaneutrales Gas und in Zukunft Wasserstoff – könnten als Energieträger mit diesen Heizungen genutzt werden“.

2.600 neue Ölheizungen im Vorjahr eingebaut

Laut Prechtl-Grundnik wurden 2021 in Österreich rund 2.600 neue Ölheizungen eingebaut, was auch noch rechtlich zulässig sei. Um Investitionen in Öl- und Gaskessel zu verhindern, „braucht es dringend das Erneuerbare-Wärme-Gesetz“, fordert die EEÖ-Chefin. Grünes Gas sei für bestimmte Anwendungen wichtig, für Raumwärme müssten aber andere Alternativen gefunden werden.

Kaineder: „Irrwitz Förderung stoppen“

Der Grüne Landessprecher Landesrat Stefan Kaineder kritisierte, dass es die Förderung nach wie vor gebe, und forderte, das Land als Mehrheitseigentümer müsse diesen „Irrwitz“ stoppen. Wenn man den Leuten vermittle „Ihr könnt eh eine Gasheizung einbauen, sie wird eh gefördert“, sei das ein „verheerendes Signal“. Jeden Tag, den man länger warte, „füttern wir die Kriegskasse Putins“, so Kaineder.