Polizeiauto am Hauptbahnhof Linz
FOTOKERSCHI.AT / KERSCHBAUMMAYR
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Chronik

Vergewaltigung: Bursch weiterhin auf der Flucht

Vier Jugendliche sollen Mittwochabend über eine 16-Jährige in der Nähe des Linzer Hauptbahnhofs hergefallen sein. Polizisten kamen bei einem Rundgang zu der Gewalttat. Drei Täter – zwei 15-jährige Afghanen und ein 14-jähriger Iraner – wurden sofort festgenommen, nach einem vierten lief am Donnerstag noch eine Fahndung. Laut Ermittlungsstand von Donnerstagabend ist das Mädchen vergewaltigt worden.

Nach der Befragung der 16-jährigen Deutschen stand die Einvernahme der drei Verdächtigen an. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollte die Polizei aber keine näheren Angaben machen. Zu den Hintergründen der Tat war daher vorerst nichts in Erfahrung zu bringen, genauso wenig ob Täter und Opfer miteinander bekannt waren.

Polizist hörte Hilfeschrei

Ein Beamter der Fremdenpolizei, der bei der Erfassungsstelle für Ukrainer neben dem Linzer Hauptbahnhof arbeitet, hörte am Mittwoch gegen 17.15 Uhr nahe der Polizeitoilette Männerstimmen auf der Rückseite des Gebäudes, dann einen Hilfeschrei. Gemeinsam mit Kollegen entdeckten sie vier Burschen über einem Mädchen knien. Die Burschen liefen sofort davon, drei konnten aber gefasst werden. Es handelt sich um zwei 15-jährige Afghanen und einen 14-jährigen Iraner. Einem vierten Verdächtigen gelang allerdings die Flucht. Über ihn wollen die Ermittler durch die Einvernahme der drei Burschen näheres herausfinden, so Fritz Stadlmayr von der Landespolizeidirektion.

Auch Hubschrauber im Einsatz

Mit mehreren Streifenfahrzeugen und auch mit einem Polizeihubschrauber wurde nach ihm gesucht. Die Fahndung verlief bis in die Abendstunden allerdings ergebnislos. Die 16-Jährige wurde in ein Spital gebracht, dort wird sie noch untersucht. Die festgenommenen Burschen werden noch am Donnerstag befragt.

Hattmannsdorfer: Verfahren zur Aberkennung Asylstatus

Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) spricht von einem unglaublichen Verbrechen, die Täter müsse die volle Härte des Gesetzes treffen. Außerdem fordert er ein rasches verfahren zur Aberkennung des Asylstatus.

„EU soll straffällige Migranten verwahren“

Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner (FPÖ) forderte nach dem Vorfall, dass die EU straffällige Migranten „unter internationaler Aufsicht in Brüssel oder anderswo verwahren“ solle. „Mir ist bewusst, dass wir aus rechtlichen Gründen aktuell keine Jugendlichen nach Afghanistan abschieben können, aber ich bin nicht bereit, diese Gefährder hierzubehalten oder sie auf Kosten des Steuerzahlers hier durchzufüttern“, so Haimbuchner in einer Stellungnahme. „Wir müssen hier mit dem Schwert des Rechtsstaats eine klare Trennlinie in den Boden ziehen und jedem die Behandlung zukommen lassen, die er verdient“, meinte er in Hinblick auf ukrainische Vertriebene.

„Weckruf für alle Integrations-Tagträumer“

FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr spricht in einer Aussendung Donnerstagnachmittag von einem weiteren unüberhörbaren Weckruf an alle Integrations-Tagträumer. „Die Integration ist nicht nur gescheitert, sie hat in großen Teilen gar nicht stattgefunden“, so Mahr. Er fordert umfangreiche Verschärfungen im internationalen Migrationsrecht. „Es ist höchste Zeit, dass unser Rechtsystem wieder unsere Bevölkerung schützt. Internationale Verpflichtungen dürfen uns nicht länger davon abhalten, wirksam gegen kriminelle Gefährder aus fernen Ländern vorzugehen“, so der FPÖ-Politiker.

Peronalaufstockung bei Exekutive gefordert

Sein Parteikollege, der Linzer Sicherheitsstadtrat Michael Raml, forderte einmal mehr vom Innenministerium eine Personalaufstockung bei der Exekutive. Man brauche mehr Polizisten in der Prävention und in Präsenz. Er verwies auf die vergangene Gemeinderatssitzung, in der das Fehlen von 120 Beamten in der Landeshauptstadt festgehalten und daher eine „offizielle Forderung an die Bundesregierung“ beschlossen wurde. Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter sieht die Situation nicht so tragisch. Seit er 2012 diese Funktion übernommen hat, herrsche immer eine Unterbesetzung „von rund 50 Beamten“, meinte er zur APA. Daher sein pragmatischer Zugang: „Ich kann nur sagen, ich muss mit dem auskommen, was ich habe.“