In Linz gibt es 210.000 Arbeitsplätze, aber nur rund 207.000 Einwohner – das zeigt deutlich, dass die Wirtschaft in der Landeshauptstadt von den Pendlern abhängig ist. Die meisten Pendler kommen aus den vier Mühlviertler Bezirken und aus dem Bezirk Linz-Land. Weil diese Pendlerbewegungen für den Wirtschaftsstandort extrem wichtig seien, müsse man sich Gedanken machen, wie sie möglichst umweltfreundlich und nervenschonend für Pendler und Anwohner geleitet werden können, so der Linzer Bürgermeister Klaus Luger.
„Deutlicher Ausbau der Öffis ist die Antwort“
Für ihn ist die klare Antwort darauf ein deutlicher Ausbau des öffentlichen Verkehrs im Zentralraum. Das im vergangenen Jahr mit Bund und Land ausgearbeitete Verkehrspaket bringe mit der S6 und der S7 zur Mühlkreisbahn und zur Universität zwei neue Stadtbahnen sowie eine neue O-Bus-Verbindung in den Süden von Linz. Auch im Osten würden derzeit zwei neue O-Bus-Linien ausgearbeitet.
Luger hält trotz Kritik an Stadtseilbahn fest
Und Luger hält auch an der Idee einer Stadtseilbahn fest, die eine schnelle Verbindung zwischen Ebelsberg-Pichling über das Voest-Chemiegelände bis zur Industriezeile beim Hafen schaffen könnte. Bisher haben sich die ÖVP in Linz sowie Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) zu diesem Projekt eher ablehnend geäußert. Luger hofft aber auf ein Umdenken und will weiterplanen. Denn mehrere andere europäische Großstädte würden derzeit ähnliche Projekte massiv ausbauen, weil sie vergleichsweise kostengünstig und ohne größeren Bedarf an freier Bodenfläche umgesetzt werden könnten. Eine Citymaut, um „Öffis“ zu finanzieren, können sich weder Luger noch sein Planungsstadtrat Dietmar Prammer vorstellen.
Grüne: Durchgehenden Ausbau der Radwege
Einen konsequenten Ausbau und eine Beschleunigung der „Öffis“ fordert angesichts der aktuellen Pendlerstrom-Zahlen auch der Klubobmann der Grünen in Linz, Helge Langer. Es brauche außerdem einen durchgehenden Ausbau der Radwege.
ÖVP: 100-Millionen-Euro-Paket der Bundesregierung
Und der neue Linzer Verkehrsstadtrat, Martin Hajart (ÖVP), begrüßt in diesem Zusammenhang den Beschluss der Bundesregierung, ein 100-Millionen-Euro-Paket zu schnüren, um die Ticketpreise im öffentlichen Verkehr trotz der steigenden Energiekosten stabil zu halten.
NEOS: „Seilbahn darf kein Prestigeprojekt werden“
NEOS kritisiert, dass die Seilbahn kein Prestigeprojekt des Bürgermeisters werden soll, sie müsse breit diskutiert werden, auch mit der Bevölkerung. Dann stehe NEOS der Seilbahnidee offen gegenüber, heißt es.