Spargelernte Pupping
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Ukraine-Krieg

Spargelernte: Sorge um fehlende Erntehelfer

2021 haben etwa 2.500 Menschen aus der Ukraine auf Österreichs Feldern gearbeitet. Wegen des Krieges fehlen die Erntehelfer heuer und sie können offenbar auch nicht so leicht ersetzt werden. Im Eferdinger Becken werden Einbußen bei der Spargelernte erwartet.

Allein in Oberösterreich kommen normalerweise zwei Drittel aller Erntehelferinnen und Erntehelfer aus der Ukraine. Aufgrund des Krieges bleiben die meisten von ihnen heuer aus. Das sorgt vor allem im Gemüseanbau, speziell in der bald voll anlaufenden Spargelernte für Probleme. Im Eferdinger Becken werden Einbußen bei der Spargelernte befürchtet. Manche Bauern greifen zu ungewöhnlichen Lösungen, etwa ein Landwirt aus Eferding, der Erntehelfer aus Vietnam einfliegt.

Viele Buhlen um Arbeiter aus Westbalkan-Staaten

Der Ansatz von Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), Ersatzpersonal aus anderen Westbalkan-Staaten zu bekommen, dürfte nicht so einfach zu realisieren sein. Unter anderem deshalb, weil neben Österreich auch andere europäische Staaten um Personal buhlen, so Andreas Freistetter, Präsident des Österreichischen Landarbeiterkammertages.

Flüchtlinge sollen schneller arbeiten dürfen

Aus der Ukraine nach Österreich Geflüchteten sollte der Einstieg in den Arbeitsmarkt schneller ermöglicht werden, so die Forderung von Spargelbauern. Derzeit dauere es noch zu lange, bis die Flüchtlinge die so genannte Blaue Karte bekommen, also die Arbeitsbewilligung. Da hauptsächlich Frauen mit Kindern aus der Ukraine nach Österreich flüchten, müssten auch die Kinderbetreuungsangebote ausgebaut werden.

Wirtschaftsverband OÖ ortet „Chaos“

Einen Monat, nachdem die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine nach Österreich gekommen seien, würden viele Betriebe und arbeitswillige Ukrainer immer noch auf den von Arbeitsminister Martin Kocher angekündigten, vollen Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt warten, kritisierte am Mittwoch der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband OÖ (SWV). Über 200 Betriebe, die dringend ukrainische Arbeiter benötigen würden, hätte sich bereits laut AMS registrieren lassen.

Eine Beschäftigungsbewilligung durch das AMS könnte jedoch nocht nicht erteilt werden, weil dazu die Ausstellung der „blauen Karte“ – dem Ausweis für Vertriebene – nötig sei. Derzeit scheine die für die Ausweiserstellung verantwortliche Staatsdruckerei aber nicht in der Lage zu sein, diese Ausweise zu liefern, so der SWV.