Die Bande hat von Wien aus ihre krummen Geschäfte gemacht. Der Schaden beläuft sich auf mehr als 3,5 Millionen Euro. Acht Täter sitzen hinter Gittern, auch 35 Handlager konnten geschnappt werden.
Geleaste Fahrzeuge auf Onlineplattformen verkauft
Die perfide Masche: Die Täter leasen Fahrzeuge, die sie dann einfach verkaufen. Sie locken ihre Opfer mit Schnäppchenpreisen auf Onlineplattformen. Die Leasingverträge erschleichen sie zum einen mit Scheinfirmen, zum anderen mit Hilfe von Obdachlosen, die sie vorwiegend in Osteuropa rekrutieren, nach Wien bringen, dort polizeilich anmelden und dann für ihre Zwecke ausnutzen. Die meisten sind völlig ahnungslos, wollen einfach nur ein paar Euro verdienen. „Es sind dann passend für sie Lohnzettel bzw. Lohnbestätigungen gefälscht worden“, so LKA-Ermittler Dominik Wildberger. Die Personen sind in Österreich auch neu eingekleidet worden, damit sie bei den Autohäusern dementsprechend auftreten können, so der Ermittler weiter.
Bande verkaufte 71 geleaste Autos
Die Täter haben Autohäuser in ganz Österreich aufgesucht. Die Sache flog auf, weil ein Händler Verdacht schöpfte. 71-mal war die Bande erfolgreich, 40-mal blieb es beim Versuch. Der Schaden: mehr als dreieinhalb Millionen Euro. Mit dem Geld finanzierten sich die Bosse ein Luxusleben. „Es geht um luxuriöse Autos, schnelles Geld und teuere Uhren“, so LKA-Chef Gottfried Mitterlehner.

14 Monate Ermittlungsarbeit
Die Ermittlungen zu dem Fall haben 14 Monate gedauert, die Akten füllen 34 Ordner. Die Bandenchefs sind Mitglieder eines serbischen Familienclans. „Es waren insgesamt 43 Beschuldigte, die ausgeforscht wurden. Acht Personen befanden oder befinden sich in Untersuchungshaft. Ein Teil der Personen hat bereits Verhandlungen hinter sich, auch mit mehrjährigen Haftstrafen“, so Rudolf Frühwirth, der Leiter der Diebstahlgruppe des Landeskriminalamtes.