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Wirtschaft

Firmenpleiten mehr als verdoppelt

Seit dem Beginn der Corona-Krise wurde davor gewarnt: Zombie-Firmen, die nur durch Staatshilfen am Leben erhalten werden. Jetzt scheint es diesen Unternehmen zunehmend an den Kragen zu gehen. Im ersten Quartal dieses Jahres hat sich die Zahl der Firmenpleiten in Oberösterreich mehr als verdoppelt.

116 oberösterreichische Unternehmen sind allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres in die Insolvenz geschlittert. Das sind um 63 mehr als noch vor einem Jahr. Ein Plus von 119 Prozent, also mehr als eine Verdoppelung. Das zeigen Zahlen des Kreditschutzverbandes von 1870. Der Anstieg sei damit zu erklären, dass Finanzämter und Gesundheitskassen nun wieder beginnen Insolvenzanträge zu stellen, heißt es vom Kreditschutzverband. Hinzu komme, dass Staatshilfen auslaufen.

Niveau wie vor Beginn der Corona-Krise

Die Insolvenzzahlen nähern sich damit wieder dem Niveau vor Beginn der Corona-Krise an. Das zeigt sich auch in anderen Bundesländern. Niederösterreich und Vorarlberg verzeichnen einen Anstieg von mehr als 200 Prozent. Tirol sogar von mehr als 300.

Die größte Insolvenz des bisherigen Jahres war in Oberösterreich das Sanierungsverfahren des Heizungsanlagengroßhändlers TGV. Dabei ging es um Verbindlichkeiten von rund 4,2 Millionen Euro.

Zahl der Privatkonkurse um 14 Prozent gestiegen

Zum Vergleich: bei Privatkonkursen wurden in Oberösterreich im laufenden Jahr Verbindlichkeiten von rund 27 Millionen Euro angemeldet. Das ist etwas weniger als im Jahr zuvor. Aber die Zahl der Privatkonkurse ist um 14 Prozent gestiegen.