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Wirtschaft

Kirchdorfer Betriebe teilen Fachkräfte

Die Betriebe im Bezirk Kirchdorf wollen statt des Tauziehens um Fachkräfte an einem Strang ziehen und diese künftig im Rahmen des vom Land geförderten Pilotprojekts Transplacement „teilen“, aber auch gemeinsam aus- und weiterbilden. Man sieht sich als eine Art „externes Personalbüro mit gemeinschaftlicher Verantwortung“.

Auch wenn in der Region viele Betriebe derzeit händeringend nach Personal suchen, müssen andere die Belegschaft zwischenzeitlich immer wieder in Kurzarbeit schicken, sei es durch die Pandemie oder durch Lieferengpässe bedingt. Auf der anderen Seite gibt es Arbeitssuchende, bei denen es an spezieller Qualifizierung fehlt. Die Idee lautet daher vereinfacht gesagt: Mit einer Mischung aus Qualifizierung und Personalüberlassung will man bei den Unternehmen Spitzen und Engpässe ausgleichen und es Arbeitssuchenden gleichzeitig erleichtern, Qualifikationen zu erwerben und den passenden Job zu finden.

Pool-Lösung: Arbeitskräfte können „geteilt“ werden

Die Arbeitskräfte werden zunächst bei einer Trägergesellschaft, der WLH („work-life-hub“) GmbH, angestellt und auf die teilnehmenden Betriebe verteilt. Das Transplacement-Modell vereint Weiterbildung und Qualifizierung mit Elementen der Arbeitskräfteüberlassung und ermöglicht den Übertritt in eine Dauerbeschäftigung. In manchen Bereichen können Arbeitskräfte auch in einer Pool-Lösung „geteilt“ werden. Ein Beispiel: Ein arbeitsloser Arbeiter macht über das AMS eine Zusatzausbildung. Danach arbeitet er im Rahmen des Projektes halbe-halbe in zwei Unternehmen bis er von einer der Firmen in ein Dauerarbeitsverhältnis übernommen wird.

Pilotprojekt bis 2026 gefördert

Die WLH ist eine Tochter des Vereins Technologiegruppe Kremstal, in dem namhafte Arbeitgeber der Region Mitglied sind. Das Pilotprojekt in der Region Kremstal wird bis 2026 vom Land Oberösterreich gefördert und vom AMS Kirchdorf und der OÖ. Standortagentur Business Upper Austria unterstützt. „Nach einer Initialphase soll sich Transplacement selbst finanzieren“, hofft Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP).