Notschlafplätze für Ukraine-Flüchtlinge
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Ukraine-Krieg

Keine Grundversorgung ohne Registrierung

Mit der Ankunft von immer mehr Flüchtlingen aus der Ukraine wird es zunehmend schwieriger, die Menschen unterzubringen. Und vor allem auch ihre Daten möglichst schnell zu erfassen. Passiert das aber nicht, haben diese Menschen kein Anrecht auf eine Grundversorgung.

Noch vor zehn Tagen waren es gerade einmal rund 200 ukrainische Flüchtlinge, die in den Notquartieren des Landes betreut wurden – inzwischen hat sich die Zahl versechsfacht, auf rund 1.200. Von dort werden die Menschen, die nicht weiterreisen, auf dauerhafte Plätze weitervermittelt, zum Beispiel bei Privatpersonen.

Registrieren ist Voraussetzung

Damit die Flüchtlinge Anrecht auf Leistungen haben – also ein Verpflegungsgeld oder einen Mietkostenzuschuss beziehen können –, müssen sie aber einen polizeilich belegten Vertriebenenstatus vorweisen können. Das sorgt für Probleme: gerade Flüchtlinge, die in den ersten Tagen des Kriegs gekommen sind, haben sich nicht registriert oder auch jene, die mit Autos reisen, berichten Hilfsorganisationen.

Kinder ruhen in einer Notunterkunft für ukrainische Flüchtlinge in einer Schule in Przemyśl in Polen, nahe der ukrainisch-polnischen Grenze. Przemysl. (14.3.2022)
LOUISA GOULIAMAKI / AFP / picturedesk.com
Registrierung ist die Grundvoraussetzung

Meldestellen in Linz und Wels

In Oberösterreich erledigt das inzwischen die Polizei am Hauptbahnhof in Linz oder auch in Wels. Das werde aber nicht ausreichen, so Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Das Innenministerium habe bereits einen Ausbau dieser Meldestellen zugesagt. Auch die Aufteilung der Flüchtlinge auf mehrere Bundesländer klappe inzwischen deutlich besser als noch vor wenigen Tagen, so Hattmannsdorfer. Er will nun – wenn der Krieg in der Ukraine länger dauert – den Menschen die Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt ermöglichen, etwa durch das Angebot von Deutschkursen.

Erstaufnahmezentrum in Steyrer Stadthalle

In Steyr ist in der Stadthalle auf dem Tabor ein Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge aus der Ukraine eingerichtet worden. 200 Plätze stehen dort als Übergangsquartier zur Verfügung. Die Flüchtlinge sollen dann in fixe Unterkünfte übersiedeln. Betreut werden die Menschen aus der Ukraine in der Steyrer Stadthalle vom Roten Kreuz.

Rund 7.000 Flüchtlinge in Österreich registriert

Bisher rund 7.000 Menschen, die wegen des russischen Angriffs aus der Ukraine geflohen sind, haben in Österreich Schutz gesucht. Sie ließen sich diese Woche hier registrieren, damit bekommen sie ein Aufenthaltsrecht und Zugang zum Arbeitsmarkt – mehr unter Rund 7.000 Flüchtlinge seit Sonntag in Österreich registriert (ORF.at)