Der Wilheringer Zisterzienserpater, der am 15. März 1932 in Großraming (Bezirk Steyr-Land) geboren wurde, verstarb am 10. April 2019. Wilhering erinnert seitdem jedes Jahr mit einem dreitägigen Fest zwischen seinem Geburts- und Sterbetag an den Komponisten, aber vor allem an den Menschen Balduin Sulzer.
Die Geigerin Vera Kral ist eine Schülerin Sulzers, wie auch viele heutigen Berufsmusiker. Und die einstigen Schüler sind es auch, die jetzt dafür sorgen, dass Sulzers Musik weiterhin bei den „Wilheringer Notenköpfe – Balduin Sulzer quergehört“ erklingt.
Echte „Sulzerianerinnen“ wie Vera Kral erkennen schon nach ein paar Takten die musikalische Handschrift Sulzers: „Diese extreme Stille auf der einen und kraftvolle Akzente auf der anderen Seite – das ist unverkennbar“.
„Er lebt in uns weiter“
Die Geigerin, die viele seiner Werke auch selbst eingespielt hat, stellte das heurige Geburtstagskonzert zusammen, weil „die Beziehung zum Balduin mit seinem Tod nicht beendet ist – als er lebt wirklich in uns weiter – auch in meinem beruflichen Alltag“. Vor allem mitwirkenden Musikern und Musikerinnen sei es ein Bedürfnis, immer wieder Werke von Sulzer aufzuführen, so Kral.
Über 400 Werke
Sulzer schrieb Opern, Symphonien, Instrumental-Konzerte, Klavier- und Kammermusik, Lieder und Chormusik – über 400 Werke sind in der Liste des Stiftes Wilhering verzeichnet. Neben dem Unterrichten, war er auch Korrepetitor und Domkapellmeister – und Gründer des Musikgymnasiums Linz. Das Land Oberösterreich widmete dem Künstler einen Kompositionspreis.