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Coronavirus

Mediziner: „nach der Welle ist vor der Welle“

Die aktuelle Welle lasse sich nicht mehr aufhalten, aber „nach der Welle ist vor der Welle“, so der Lungenspezialist Bernd Lamprecht zu CoV in einer Pressekonferenz. Die JKU gab dabei seine Bestellung zum Professor für Interne Medizin/Pneumologie bekannt.

Der Lungenexperte der Kepler Uniklinik warnte davor, dass die Immunität der Bevölkerung bis zum Herbst wieder sinken werde: „Wir sollten den Sommer 2022 nicht ungenutzt verstreichen lassen, Herbst und Winter kommen sicher". Tests alleine würden nicht genügen, um die Pandemie zu besiegen, so Lamprecht. Vielmehr brauche es eine hohe Immunität in der Bevölkerung.

Ob eine Impfpflicht gerechtfertigt wäre, beantwortete er nur indirekt: Für ihn als Mediziner gehe es nicht um die Pflicht, sondern um das Ziel, dass möglichst viele Leute geimpft seien. Er verstehe, dass die Impfpflicht „jetzt zu stark in persönliche Freiheiten eingreifen würde“, aber im Herbst werde die Belastung in den Spitälern wohl wieder steigen.

Evaluierung der Lage sinnvoll

Es sei zwar prinzipiell sinnvoll, wenn man – wie geplant – in den kommenden zwei bis drei Monaten die Lage evaluiere, er sei aber skeptisch, „ob sich Menschen im Sommer aufraffen können, eine Auffrischungsimpfung zu machen, auch wenn das sinnvoll wäre“.

Die Impfpflicht sei nicht eingeführt worden, um die Omikronwelle zu brechen, so Rektor Meinhard Lukas, sondern wegen drohender Folgewellen. Die Aussetzung der Impfpflicht sei „gemessen an den Zielen, die der Nationalrat formuliert hat, nicht plausibel, sondern eine Reaktion auf gesellschaftliche Akzeptanz“. Denn für die Gruppe jener, die bisher weder geimpft noch genesen seien, werde es nach der von der Bundesregierung angekündigten Evaluierung zeitlich knapp, bis zum Herbst einen vollen Impfschutz aufzubauen, gab er zu bedenken.

17. Lehrstuhl an Medizinscher Fakultät

Der Lehrstuhl Interne Medizin mit Schwerpunkt Pneumologie ist der 17., der in den acht Jahren seit der Gründung der Medizinischen Fakultät etabliert worden ist. Weitere Lehrstühle wie Neurologie, Virtuelle Morphologie oder Onkologie seien geplant – auf dem Weg zum "vollwertigen Universitätsklinikum“, sagte Franz Harnoncourt, der Geschäftsführer der Kepler Universitätsklinikums GmbH.