Teströhrchen von Coronavirustests (PCR Tests)
APA/Hans Punz
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Coronavirus

CoV: Ampelkommission will wieder Maßnahmen

Eine Erklärung für die auch in Oberösterreich auf Rekordniveau liegende Zahl an Neuinfektionen – 8.399 am Donnerstag innerhalb von 24 Stunden – ist für Simulationsforscher Niki Popper die Omikron Variante BA.2. Die Ampelkommission fordert die Wiedereinführung von CoV-Maßnahmen.

Die Omikron Variante BA.2. sei infektiöser als bisher angenommen, was zu einer verstärkten Ausbreitung führe. In seiner Modellrechnung sei jener Subtyp des Virus inzwischen die „dominante Variante“, informierte er das Land in der jeden Donnerstag stattfindenden Lageanalyse.

Sieben-Tage-Inzidenz wird weiter steigen

Die stärker als vorhergesagte Verbreitung sorge laut Popper dafür, dass die Sieben-Tage-Inzidenz kommende Woche in Oberösterreich weiter steigen werde. Donnerstagnachmittag betrug sie 2.774. Es zeichne sich ab, dass der Peak erst in der Kalenderwoche 12 (ab 21. März) erreicht werde. Vor zwei Wochen war der Simulationsforscher noch davon ausgegangen, dass bis Mitte März die Sieben-Tage-Inzidenz auf rund 1.500 zurückgehen werde.

Belegung der Intensivbetten soll stabil bleiben

Seine nach oben aktualisierte Prognose dürfte aber keine schwerwiegenden Konsequenzen für die Spitäler nach sich ziehen. Popper rechne jedenfalls damit, dass die Belegung der Intensivbetten „als zentraler Richtwert weiter stabil und auf niedrigem Niveau“ bleiben, hieß es aus dem Büro von Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP).

Allerdings bleibe der März für die Normalstationen ein heikler Monat. Denn wegen dem nochmaligen Aufschwingen der Inzidenz prognostizierte der Experte einen Belag von bis zu 450 Normalbetten. Erst im April sei eine Entspannung zu erwarten.

Mediziner: Hoffen Menschen halten sich an Maßnahmen

Tilman Königswieser, Ärztlicher Direktor im Salzkammergut Klinikum sagte: „Wir haben fast zehn Prozent unserer Betten im Salzkammergut Klinikum wieder dem Thema Covid gewidmet. Wir haben 70 bis 90 Covid-Patientinnen und Patienten in dieser Woche täglich zu betreuen gehabt. Wir haben fast elf Prozent Personalausfälle, die auch die Gesunden von uns kompensieren müssen.“ Das Personal im Gesundheitsbereich und in den Spitälern leiste außerordentliches und daher hoffe man darauf, dass sich die Menschen doch noch an Maßnahmen halten, so Königswieser.

Fast 8.400 Neuinfektionen

Am Mittwoch, der durch die Schultests immer hohe Zahlen aufweist, waren es 8.712 Neuinfektionen. Aber auch am Donnerstag ging der Wert nicht wirklich weit nach unten: 8.399 neue Fälle wurden gemeldet. Am 9.3.22 wurden 21.051 (inkl. Testzahlen von OÖ Gurgelt“ vom 07.03.22) PCR-Corona-Tests in OÖ durchgeführt. Die Sieben-Tages-Inzidenz im Bundesland liegt aktuell bei 2.774.

Viele CoV-Patienten sind geimpft

In den Spitälern ist die Belegung moderat: Auf den Normalstationen lagen am Donnerstag 372 (minus 34) Covid-Patienten, auf den Intensivstationen 25 (plus zwei). Von den 372 Covid-19-Patientinnen und Patienten auf den Normalpflegestationen sind laut Krisenstab des Landes 48,4 Prozent nicht vollständig immunisiert. Von den 25 Covid-19-Patientinnen und Patienten auf Intensivstationen sind rund 52 Prozent nicht vollständig immunisiert, heißt es vom Krisenstab des Landes.

Impfquote in Oberösterreich

Die Impfquote beträgt in Oberösterreich bei der Gesamtbevölkerung 64,9 Prozent, bei der impfbaren Bevölkerung 68,4 Prozent. Bei 59.839 Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern ist die Vollimmunisierung abgelaufen, das entspricht 4 Prozent der Gesamtbevölkerung bzw. 4,2 Prozent der impfbaren Bevölkerung, so die Zahlen des Krisenstabs des Landes.

Ampelkommission für Wiedereinführung

Die Zahl der täglichen CoV-Neuinfektionen hat in den vergangenen beiden Tagen neue Höchststände erreicht. Auch die Belastung auf den Normalstationen der Spitäler steigt. Die Ampelkommission fordert am Donnerstag die Wiedereinführung von Präventionsmaßnahmen – mehr unter Ampelkommission für Wiedereinführung (ORF.at)