Notquartier Bindermichl Linz Ukraine Flüchtlinge
ORF OÖ
ORF OÖ
Ukraine-Krieg

Etwa 600 Kriegsflüchtlinge in OÖ

In Oberösterreich werden aktuell gut 600 aus der Ukraine Geflüchtete in offiziellen Quartieren versorgt, viele haben die Nacht in Notschlafstellen verbracht. Wie viele Ukrainer privat bei Bekannten oder Verwandten untergekommen sind, ist nicht bekannt.

Aus den acht Notschlafstellen des Landes wurden in der Nacht auf Donnerstag 598 gemeldet, in den Grundversorgungsquartieren des Bundes seien derzeit rund 20 untergebracht, hieß es aus dem Büro des zuständigen Landesrates Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP). Rund 80 Prozent der Leute würden nach kurzer Zeit in andere Länder – oder eventuell auch Bundesländer – weiterziehen und Oberösterreich wieder verlassen.

Notquartier Bindermichl Linz Ukraine Flüchtlinge
ORF OÖ
Kinder aus der Ukraine spielen in einem Notschlafquartier im Volkshaus Linz Bindermichl

Ausbau von weiteren Unterkünften

Oberösterreich baut aktuell die Unterkünfte für geflüchtete Menschen aus der Ukraine aus. Denn der Bedarf steigt jetzt relativ rasch. Immer mehr Schutzsuchende kommen auch in Oberösterreich an, sagt Landesrettungskommandant Reinhard Schmidt. Das Rote Kreuz kümmert sich derzeit um die Notbetten. „Es ist momentan so, dass wir täglich Ankündigungen haben, von Menschen, die in Oberösterreich eintreffen werden“. Tagsüber und nachts kommen jetzt immer wieder Busse an. Etwa 3.200 Betten in Notquartieren sind bereits verfügbar oder werden in den nächsten Tagen verfügbar sein. Ein weiterer Quartierausbau ist in Planung.

Auch Caritas rechnet mit steigende Bedarf

Auch die Caritas rechnet jetzt mit einem sehr rasch steigenden Bedarf an Quartieren für jene, die mehr als ein paar Nächte bleiben.

Rund 400 Wohnmöglichkeiten werden geprüft

Unbekannt ist, wie viele Ukrainer privat bei Bekannten oder Verwandten Unterschlupf gefunden haben. Bisher wurden auch rund 400 Wohnmöglichkeiten gemeldet, die nun auf ihre Eignung geprüft werden – das Angebot reicht von einzelnen freien Zimmern über leer stehende Häuser bis hin zu ganzen Stockwerken in größeren Gebäuden, die von Privaten oder Firmen vorübergehend unentgeltlich zur Verfügung gestellt würden.

12.000 Schaumstoffmatratzen gespendet

Die Hilfsbereitschaft für die Ukraine bleibt in vielen Bereichen sehr groß. So hat die Greiner AG jetzt 12.000 Schaumstoffmatratzen für Schlafplätze in den Notquartieren des Roten Kreuzes direkt in der Ukraine und in den Grenzgebieten zu Polen und Rumänien gespendet. In enger Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz wird laut Auskunft des Unternehmens auch laufend geprüft, welche weiteren Produkte eine wertvolle Unterstützung für Flüchtlinge aus der Ukraine sein könnten.

Notquartier Bindermichl Linz Ukraine Flüchtlinge
ORF OÖ
Notschlafquartier im Volkshaus Linz Bindermichl

Österreich bietet Flüchtlingen medizinische Hilfe an

Flüchtlinge aus der Ukraine bekommen ab sofort medizinische Hilfe in Österreich. Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Ärztekammer (ÖÄK) haben vereinbart, dass ukrainische Flüchtlinge unbürokratisch behandelt werden, auch wenn die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen vorerst nicht geschaffen sind, teilten sie am Donnerstag in einer gemeinsamen Aussendung mit.

Auch ohne Sozialversicherungsnummer können Flüchtlinge aus der Ukraine ab sofort mit Reisepass und den vorliegenden personenbezogenen Daten bei niedergelassenen Kassenärztinnen und Kassenärzten Behandlungen, Rezepte, Verordnungen und Überweisungen bekommen. Zukünftig können sie dann einen E-Card-Ersatzbeleg beantragen – mehr unter Österreich bietet Flüchtlingen medizinische Hilfe an (ORF.at)