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APA/Barbara Gindl
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Wirtschaft

Gastro dank Hilfen großteils überlebt

Oberösterreichs Gastronomie dürfte die Pandemie bisher mit nur wenigen Insolvenzen überstanden haben. Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) erwartet noch einige Folge-Pleiten, aber keine Konkurswelle. Eine neue Kampagne soll die Menschen wieder in die Lokale bringen.

Dank der CoV-Hilfen haben in Oberösterreich die meisten Gastro-Betriebe überlebt, nun steht allerdings die Bewährungsprobe an. Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) erwartet eine gewisse Bereinigung der Branche, allerdings lediglich „Nachholeffekte, aber nichts darüber hinaus“. Mit einer Restart-Kampagne will man nun die Gäste weg von der Couch und rein ins Wirtshaus locken. Zudem kündigte Achleitner am Mittwoch eine Investitionsförderung für Kinos an.

Auch wenn die Infektionszahlen in Oberösterreich am Mittwoch mit 8.712 rekordverdächtig hoch waren, ist man in der Branche nach der Wiedereröffnung in der Vorwoche optimistisch und voller Tatendrang. Die Kampagne „Zruck zur Gastro“ soll die Gäste wieder in die Wirtshäuser, Restaurants und Beisln bringen und dem „Gewöhnungseffekt“, dass man zu Hause feiert statt in einem Lokal, entgegenwirken, erklärte Achleitner in einer Pressekonferenz.

Förderung für Kinoprojekte

Zudem wird eine Förderung für innovative Kinoprojekte auf den Weg gebracht: Gefördert werden Investitionen zwischen 30.000 und 100.000 Euro zu maximal 20 Prozent. Umfasst sind diverse Maßnahmen von der Bestuhlung über die Technik bis hin zur Gestaltung der Besucherbereiche.

Die Tourismusbetriebe hätten in der Corona-Zeit die Chance genutzt, um zu investieren, lobte Achleitner. Dabei hätten sicher die Hilfen der öffentlichen Hand eine wichtige Rolle gespielt. Im Rahmen der Nahversorgerförderung des Landes beispielsweise seien im Vorjahr 98 Projekte von Gastronomiebetrieben und Konditoreien mit einem Gesamtvolumen von 11,4 Mio. Euro mit in Summe 1,1 Mio. Euro unterstützt worden, rechnete er vor.

Schließungen: Übliche Fluktuation

Der Fachgruppenobmann der Sparte Gastronomie in der oö. Wirtschaftskammer, Thomas Mayr-Stockinger, berichtete, dass die Zahl der Fachgruppenmitglieder über die Pandemie sogar gewachsen sei: von 6.006 im Jahr 2019 auf nunmehr 6.048. Natürlich habe es Schließungen gegeben, aber auch Übergaben und Neueröffnungen – die Fluktuation von 10 bis 15 Prozent liege im Rahmen des auch in den Vorjahren Üblichen.

Hotels: Buchungen verhalten

In der Hotellerie dauert das Wiederanlaufen indes etwas länger. Es gebe Buchungen aus dem Ausland, verhalten sei die Nachfrage noch beim Seminartourismus, berichtete Fachgruppenobmann Gerold Royda. Hier dürften sich auch in der Pandemie etablierte Gewohnheiten wie Videokonferenzen auswirken.

Da klar war, dass es durch die Pandemie – Ähnliches gelte wohl auch jetzt vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges – die meisten Unsicherheiten beim Flugtourismus geben werde, habe man vor allem jene Märkte in den Fokus genommen, aus denen Touristen mit dem Auto oder mit terrestrischen Öffis anreisen, so Achleitner. Das sind im Fall von Oberösterreich aber ohnehin die Kernmärkte: Inland, Deutschland und auch Tschechien.