Atomkraftwerke in der Nachbarschaft Österreichs
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Politik

Kaineder: Anti-Atom-Offensive vorantreiben

Der Krieg in der Ukraine hat europaweit die Debatte über die Atomkraft neu entfacht und auch in OÖ Ängste vor nuklearen Notfällen ausgelöst. Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) will die Anti-Atom-Offensive weiter vorantreiben.

Klima-und Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne) bringt am Montag ein neues Maßnahmenpaket dazu in der Landesregierung ein. Ziel ist ein schrittweiser europaweiter Atomausstieg. Die Anti-Atom-Offensive wird von allen Landtagsparteien unterstützt.

Beschuss von AKW in Ukraine

Zuletzt konnte ja ein Brand im größten Atomkraftwerk Europas nach einem Beschuss durch die russische Armee rasch gelöscht werden. Dieser Zwischenfall hat die Versorgungssicherheit und die Gefahren der Atomkraft wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Während die Welt zur Frage der Atomkraft durchaus gespalten ist, besteht in Oberösterreich hingegen ein breiter parteiübergreifender Anti-Atom-Konsens.

Ausstieg von Energieabhängigkeit gefordert

Laut Atomexperten bestehe derzeit keine unmittelbare Gefahr eines Atomunfalls. Der Vorfall zeige aber einmal mehr den Gefahrenfaktor Kernkraft auf, so Klima-und Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder (Grüne): „Die Situation in der Ukraine ist furchtbar. Sie macht uns aber auch deutlich, dass wir unsere Energieabhängigkeit drastisch reduzieren müssen.“ Kaineder spricht sich dafür aus von russischem Gas, von saudi-arabischem Öl und von gefährlicher Atomkraft wegzukommen.

Unterstützung von Anti-Atom-Vereinen

Die Landesregierung unterstützt seit Jahren Anti-Atom-Vereine in Oberösterreich und in Tschechien im Kampf gegen Atomkraft. Diese sollen sich im Rahmen des neuen Maßnahmenpaketes weiterhin gegen den geplanten Ausbau der Atomkraftwerke Temelin und Dukovany in Tschechien einsetzen.

Augenmerk auf junge Generation

Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf Bewusstseinsbildung bei der jungen Generation. „Das ist besonders deshalb wichtig, weil das genau die treibende Kraft ist in der Energiewende über Fridays for Future. Das sind die Schrittmacherinnen, die hier wirklich etwas bewegen“, so Gabriele Schweiger vom Verein atomstopp – atomkraftfrei leben. Der verheerende Atomunfall von Tschernobyl 1986 habe ganz klar vor Augen geführt, wie unberechenbar und gefährlich Atomkraft sei, heißt es.