Ohne Gas und Öl aus Russland würde in Österreich derzeit wenig gehen, und wie wichtig Elektro-Teile aus der Ukraine für die heimische Autoindustrie sind, ist mittlerweile auch bekannt. Denn während Öl und Gas noch fließen, sieht es mit den Elektro-Teilen ganz anders aus. Das BMW-Motorenwerk in Steyr und Steyr Automotive haben wie berichtet Kurzarbeit anmelden müssen, weil ihnen wichtige Teile wie die sogenannten Kabelbäume, also das gesamte Leitungsnetz eines Autos, fehlen. Ersatzlieferanten werden gesucht.
Voestalpine dürfte andere Lieferanten gefunden haben
Die Voestalpine scheint diesbezüglich schon fündig geworden zu sein. Sie bezieht ja große Mengen ihres Eisenerzes aus der Ukraine – oder bezog. Genaueres ist derzeit nicht zu erfahren, aber der Stahlproduzent schrieb in einer Information an seine Kunden, dass alternative Lieferquellen und Transportrouten identifiziert und aktiviert wurden. Deshalb sei die Produktion derzeit nicht von der Krise betroffen und alles laufe nach Plan.
Stahlhändler befürchten bei dicken Blechen Engpass
Davon gehen die Stahlhändler, die viele ihrer Produkte aus der Ukraine und Russland beziehen, nicht aus. Da beide Länder derzeit als Zulieferer von Rohstoffen und vorverarbeiteten Produkten komplett ausfallen würden, befürchten sie, dass vor allem bei dicken Blechen in den nächsten zwei bis drei Monaten europaweit ein extremer Engpass am Stahlhandelsmarkt auftritt. Und wegen der Rohstoffverknappung und den steigenden Energiekosten sei auch in diesem Bereich mit Preissteigerungen zu rechnen.