Zapfsäule von der Seite
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Wirtschaft

Ukraine-Krieg treibt Ölpreis in die Höhe

Es sind wirtschaftliche Verwerfungen, wie man sie so noch nie gesehen habe – das ist der Tenor am Montag aus der Energiebranche in Oberösterreich. An den Tankstellen ist das nicht zu übersehen. Tanken ist so teuer wie schon lange nicht mehr.

An Tankstellen in der Nähe von Autobahnen zahlte man am Montag bereits fast zwei Euro pro Liter Treibstoff. Dass diese Preise auch bald bei anderen Tankstellen zu sehen sein werden, davon geht etwa der Geschäftsführer des Welser Mineralölhändlers Doppler und Branchenvertreter des Energiehandels, Bernd Zierhut aus. „Wir erwarten uns neben stark steigenden Erdölpreisen auch stark steigende Benzinpreise, die wir auch tagtäglich auf der Pumpe erleben“, so Zierhut. Er geht davon aus, dass in den nächsten Tagen zwei Euro pro Liter pro Treibstoff bei den Tankstellen zu zahlen sein werden.

Wie lange der Treibstoff so teuer bleibt, hänge von der Dauer der Kriegshandlungen in der Ukraine ab, so Zierhut. Eine nachhaltige Entspannung und Reduktion der Preise gebe es erst, wenn der Ukraine-Konflikt geklärt sei, so seine Einschätzung.

Wenig Windenergie und Atommeiler außer Betrieb

Das gilt auch für Erdgas. Die Industrie, für die es im Regelfall keine Verträge mit fixen Gaspreisen gibt, muss verglichen mit dem Vorjahr mit einer Verfünf- bis Versechsfachung des Gaspreises rechnen. Es habe zwei Krisen hintereinander gegeben, so der Generaldirektor der Energie AG, Werner Steinecker: „Noch vor dem Ukraine-Krieg hat es energetisch die Krise gegeben. Es ist wenig Windenergie aus Norddeutschland nach Europa gekommen und es waren einige Atommeiler in Frankreich wegen Revision außer Betrieb“, so Steinecker.

Ukraine-Konfllikt: „Bergfahrt so richtig zugenommen“

Dann habe mit dem Ukraine-Konflikt die Bergfahrt der Preise so richtig zugenommen. „Wir dürfen uns für die nächste Zeit darauf einstellen, dass es noch weiter nach oben gehen wird“, so der Generaldirektor der Energie AG, Werner Steinecker.