UKRAINE: OBER…STERREICH – „SUPPORT UKRAINE NOW UPPER AUSTRIA“ MIT SPENDENLAGER IN LINZ
APA/VERENA LEISS
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Ukraine-Konflikt

Spenden-Sammellager an Linzer Landstraße

Der Oberösterreicher Thomas Brunner, der seit Jahren als Agrarunternehmer in der Ukraine tätig ist, und die Ukrainerin Anna Klymenko, die in Linz ein Süßwarengeschäft betreibt, haben mit Freunden ein Spenden-Sammellager an der Linzer Landstraße organisiert.

An äußerst zentral gelegener Adresse sammelt der Verein „Support Ukraine NOW Upper Austria“ alles, was helfen kann. Die Eigentümerin der Immobilie gegenüber des Linzer Volksgartens, die in den USA lebt, habe das riesige Geschäftslokal, das derzeit leer steht, nach zehn Minuten Nachdenken zur Verfügung gestellt, „das ist umwerfend“, sagt Klymenko. Sichtlich bewegt erzählt sie dann von ihren Eltern, die nach wie vor in Kiew sind. „Sie schlafen aktuell in einer Garage.“ Für sie sei es die schlimmste Zeit ihres Lebens.

Spenden Linz
Support Ukraine NOW Upper Austria
In einem leerstehenden Geschäftslokal werden die Spenden gesammelt.

Überwältigende Hilfe

Brunner hat sich am zweiten Kriegstag mit seiner Familie aufgemacht, um aus der Ukraine zu flüchten. Sie seien über Moldau und Rumänien ausgereist, den halben Kofferraum voll mit Treibstofftanks, so dass recht wenig Platz für Kleidung und andere Habseligkeiten blieb. So gehe es wohl den meisten, die aus der Ukraine kommen, „zwei paar Jeans, zwei Paar Schuhe“, sonst könne man nicht viel mitnehmen. Aber die Hilfe in Moldau und Rumänien sei überwältigend gewesen.

Aus seiner Wahlheimat höre er täglich von Freunden, dass Babys in der U-Bahn geboren werden, dass Zivilisten „gezielt getötet werden, wenn sie den Bunker verlassen, um Panik zu schüren“, schildert Brunner. „Die Ukrainer sind bereit für die Freiheit alles zu geben“. Und er betont: „Für die Ukraine ist das nicht nur ein Friedenskampf“, es sei auch „ein Kampf um europäische Werte“ wie Demokratie und Pressefreiheit.

Erste Spendenlieferung Anfang nächster Woche

Brunner, der seit 18 Jahren in der Ukraine lebt und arbeitet, und Klymenko wollen nun ihre Kontakte in Österreich und in der Ukraine nutzen, um Hilfslieferungen auf den Weg zu bringen. Anfang kommender Woche soll der erste Lkw starten, so der Plan. Sie sammeln in dem Geschäftslokal Sachspenden, ein Spendenkonto steht ebenfalls zur Verfügung und es werden natürlich auch Spenden von Firmen eingesammelt.

In dem leeren Räumlichkeiten stapeln sich bereits erste Kisten mit Lebensmitteln, Milchpulver, Windeln oder Winterjacken. Montag bis Samstag ist von 9.00 bis 19.00 Uhr geöffnet, gebraucht werden vor allem Schlafsäcke, Isomatten, Schuhe, Medikamente, Hygieneartikel, Taschenlampen, haltbare Nahrungsmittel und Powerbanks.

Freiwillige für Mitarbeit gesucht

Gut helfen kann man natürlich auch mit Geld, denn damit kann gezielt und zu günstigen Konditionen eingekauft werden, oft gibt es zu einer bezahlten Ladung noch eine gespendete dazu. Über sein Netzwerk in der Ukraine hofft Brunner, die Spenden effektiv verteilen zu können. Zudem werden auch Freiwillige für die Mitarbeit gesucht, derzeit sind rund 20 Personen an dem Projekt beteiligt.