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Coronavirus

Lamprecht: Lockerungen gerechtfertigt

Vor dem Hintergrund der Lockerung der CoV-Maßnahmen am Samstag, gehen die Expertenmeinungen darüber auseinander. „Zu bald“ für die einen, „durchaus gerechtfertigt“ für Lungenspezialist Bernd Lamprecht vom Kepler Klinikum Donnerstagabend.

Seit der zweiten Jännerhälfte infizieren sich täglich mehrere tausend Menschen allein in Oberösterreich. Laut den am Donnerstag veröffentlichten Prognosen für unser Bundesland ist sogar mit einem weiteren leichten Anstieg der 7-Tage-Inzidenz zu rechnen. Fast alle Maßnahmen werden von der Bundesregierung aufgehoben: Um etwa in Lokale und zu Veranstaltungen gehen zu können, braucht man weder genesen noch geimpft oder getestet zu sein. Die noch geltende Sperrstunde fällt, womit auch Nachtgastronomie wieder zur Verfügung steht. Die Maskenpflicht gilt aber weiterhin in Supermärkten, Apotheken oder öffentlichen Verkehrsmitteln.

„Man muss bedenken, dass all diese Maßnahmen immer dazu gedacht waren, eine Überlastung der Spitäler zu verhindern“, so Lamprecht Donnerstagabend im Interview mit ORF-OÖ-Redakteur Johannes Reitter. Weder bestehe noch drohe eine Überlastung, „wohl ist eine erhebliche Belastung der Spitäler gegeben, aber die Lockerungen sind eben möglich“.

„Gute Immunitätslage erlaubt das“

Man wisse, dass die Maßnahmen – die jetzt gelockert werden – dazu beigetragen hätten, das Infektionsgeschehen einzudämmen, aber „inzwischen haben sehr viele Menschen eine gewisse Immunität aufgebaut“. Ob durch eine Infektion oder durch eine Impfung, die gute Immunitätslage erlaube die geplanten Lockerungen, so Lamprecht. Man wisse aber auch, dass diese Immunität leider nicht unentwegt anhalte „wir müssen also damit rechnen, dass über die nächsten Monate die Immunität bei vielen wieder abnimmt“. Vor allem Ältere und chronische Kranke würden vor dem Winter eine Auffrischung benötigen.

Gartlehner: „Zahlen hätten weiter nach unten gehen müssen“

Angesichts der hohen Infektionszahlen ist die Lage für den Epidemiologen Gerald Gartlehner „ein bisschen beunruhigend“, da die Experten erwartet hätten, dass die Zahlen im März deutlich weiter nach unten gehen müssten. Zahlreiche Wissenschaftler sehen die Öffnungen ab dem 5. März als zu früh. „Jetzt alles zu öffnen am Samstag, ist genau das Gegenteil von dem, was man epidemiologisch tun würde bei so hohen Infektionszahlen“, sagte der Experte im „Ö1-Morgenjournal“. Mehr in Infektionszahlen höher als erwartet (ooe.ORF.at).