Oberösterreichweit dürften heuer bis zu 1900 Arbeitskräfte in der Landwirtschaft und hier vor allem beim Anbau von Frischgemüse, Erdbeeren, Gurken, Kirschen und Marillen fehlen. Die heimischen Landwirtinnen und Landwirte rechnen aus heutiger Sicht nicht mit den Arbeitskräften, die jedes Jahr aus der Ukraine nach Oberösterreich kommen, um hier in der Saisonarbeit zu helfen. Es sind Arbeitskräfte, die nicht so leicht zu ersetzen sind.
Männer im Kriegsdienst
Ein Beispiel ist die Landwirtschaft von Familie Mayr in Ansfelden (Bezirk Linz-Land). Bis zu 160 Helfer arbeiten zur Hochsaison hier auf dem Hof, wo auf 30 Hektar Einmachgurken angebaut werden. Schon seit Jahren kommen hierher dieselben Familien aus der Ukraine und aus Polen, um auf dem landwirtschaftlichen Betrieb zu arbeiten. Aber die Männer die hier eigentlich erwartet werden, stehen im Kriegsdienst und die Frauen wollen ihr Häuser nicht zurücklassen, heißt es in Ansfelden.
Erntehelfer schwer zu finden
Die Familie sorgt sich um ihre langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zu denen sie auch eine emotionale Bindung hat. Über die Jahre sind Freundschaften entstanden. Sie sorgt sich aber auch um den eigenen Betrieb. Professionelle Saisonarbeit muss erlernt werden, jeder Handgriff muss sitzen. Arbeitskräfte können „nicht so einfach von heute auf morgen ausgebildet werden“, so Stefan Hamedinger, Gemüsebaureferent bei der oberösterreichischen Landwirtschaftskammer gegenüber dem ORF Oberösterreich.